Gelsenkirchen.
Zeugnisse spiegeln Leistungen wider. Jedenfalls sollten sie das in der Regel tun. Wer hat nicht schon mal darüber diskutieren wollen, ob er nicht tatsächlich besser war, als die Zensur es war, die alle Leistungen in nur einer Ziffer darstellt. Von 1 bis 6 eben.
Diskussionen dieser Art hatten diese 50 jungen Frauen und Männer aus Gelsenkirchen nicht nötig. Sie wurden in der Schauburg für ihre außerordentlichen Leistungen ausgezeichnet, denn sie starten mit der Bestnote 1 ins weitere Berufsleben. Entsprechend äußerte sich Thomas Oexmann, lokaler Unternehmer (Eiswaffelfabrik Oexmann) und Vorsitzender des Regionalausschusses der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen ohne Umschweife: „Sie sind unsere große Stärke der Wirtschaft, machen Sie etwas daraus.“
Anlässlich der Ehrung sagte Oexmann auch: „Die Halbwertzeit von Wissen wird immer kürzer. Bleiben Sie also neugierig sowie mit Fort- und Weiterbildungen am Ball“.
In Gelsenkirchen haben in diesem Jahr laut IHK 1182 junge Menschen an den Abschlussprüfungen der Industrie- und Handelskammer teilgenommen, 955 (80,8 Prozent) haben sie mit Erfolg abgelegt, 50 mit der Traumnote „sehr gut“.
Lob vom Oberbürgermeister
Oberbürgermeister Frank Baranowski merkte in seiner Festrede einordnend an: „Sie haben den nicht unbedingt einfachen Übergang von der Schule ins Berufsleben mit Bravour bewältigt. Daraus können Sie Mut und Motivation für die nächsten Schritte in der Arbeitswelt ziehen. Das kann und sollte Ihnen Ansporn sein, auch künftig weiter voran zu gehen, Neues zu lernen, Ihr Wissen anzuwenden und es an weiter zu geben.“
Und das, so der OB, was gegenwärtig nicht wenigen Betrieben Sorgen bereite, das sei für diese Gruppe zunächst eine beruhigende Sache: Der prognostizierte Fachkräftemangel werde die Berufschancen der Einser-Absolventen aller Voraussicht nach verbessern.
Oexmann dankte den Vertretern der Unternehmen und der Berufsschulen: „580 Gelsenkirchener Betriebe bilden zurzeit in IHK-Berufen aus. Sie sind sich ihrer Verantwortung der Jugend gegenüber bewusst. Teils bilden sie seit Jahren über ihren eigenen Bedarf hinaus aus“.
Überhaupt: Die gute Ausbildung von Menschen sei der Schlüssel zu Wachstum und Wohlstand, sagte Oexmann und lobte Familien und Freunde für den Rückhalt. „Machen wir uns klar, dass diese jungen Leute eine mehr als solide Basis für ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben gelegt haben. Vielleicht wagen sie sogar einmal den Schritt in eine Selbstständigkeit.“