Gelsenkirchen. Es gibt eine Einigung im Mieter-Streit in Gelsenkirchen: Die Bewohner der Bergbausiedlung Flöz Dickebank und der Vermieter, die „Deutsche Annington“, haben sich verständigt. Anlass für den Streit war, dass Mieter für Grünpflege zahlen sollten, die gar keinen eigenen Garten haben.

Die Mieter der Bergbausiedlung Flöz Dickebank und der Vermieter, die „Deutsche Annington“, haben sich verständigt. Die Fronten hatten sich verhärtet, weil auch Mieter für Schnitt- und Pflegearbeiten in Gärten bezahlen sollten, obwohl sie keine Gärten besitzen. Einige Mieter waren verwirrt, fühlten sich betrogen. Jetzt setzten sich Vertreter des Vermieters und Mitglieder der Initiative „Neue Wege für Flöz Dickebank“ an einen Tisch, um einen Kompromiss zu finden.

Hintergrund der Abrechnung waren, wie sich jetzt herausstellte, nicht die Schnitt- und Pflegearbeiten, sondern die Berechnung für Kontrollen des vorhandenen Baumbestandes in der Siedlung. Die erstmalige Prüfung des Gesundheitszustands und der Bruchsicherheit der Bäume in der Siedlung hatte der Vermieter bereits vor zwei Jahren angekündigt, aber bis zum letzten Jahr noch nicht durchgeführt. Geschäftsführung der Annington und der Mieterbeirat der Siedlung einigten sich auf eine einmalige Pauschallösung. Das bedeutet für die Mieter: Über die Hälfte der Kosten will die Annington aus Kulanzgründen erlassen.

Ein annehmbarer Kompromiss für alle

Mit dieser Lösung könnten beide Seiten leben, meinte Jörg Skopal, Sprecher der Initiative. „Die Mieter zahlen weniger und die Deutsche Annington erspart sich eine personal- und zeitaufwändige Einzelfallprüfung.“

Alle anderen Einsprüche von Mietern, die sich auf weitere Kostenarten beziehen, will die Annington „zeitnah“ prüfen. Mieter hatten Belege zur Überprüfung angefordert. Die will ihnen der Vermieter jetzt vorlegen. Beraten will der Mieterbeirat die Bewohner auch weiterhin.

Erhöhte Bleiwerte in der Küche

Ein anderer Fall hatte ebenfalls für Aufregung unter den Bewohnern gesorgt. In ihrer Leitung in der Küche hatte eine Bewohnerin extrem überhöhte Belastungswerte für Blei gemessen. Seit einem Jahr hatte Sabine Zimpel Kaffee nur noch mit Mineralwasser gekocht. Die Probe hatte sie nach Anweisung des Hygieneinstituts selbst genommen und eingereicht.

Ursprünglich hatte Annington den 23. August als Termin für ein Treffen von Mieterin, Vermieter und Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes vorgeschlagen. Wie angekündigt, zog das Wohnungsunternehmen den Termin vor. Er fand bereits gestern statt. Wie Annington mitteilt, wurde bei dem Ortstermin eine Probe nach amtlichem Prüfverfahren vorgenommen. Das Ergebnis soll Anfang der Woche vorliegen.