Gelsenkirchen. .
Ein Klappmesser mit neun Zentimeter langer Klinge lag griffbereit auf dem Beifahrersitz zwischen den Beinen des Gelsenkircheners.
Außerdem fand die Polizei im Daimler Chrysler des 24-Jährigen zwei weitere Messer sowie ein CS Reizgassprühgerät, als sie den Wagen am 8. Juni 2011 an der Königstraße kontrollierten. Am Steuer saß ein 27-Jähriger. Die Männer waren zur Übergabe von knapp 50 Gramm Haschisch unterwegs gewesen. Nun müssen sie sich wegen Drogenhandels vor dem Essener Landgericht verantworten.
In der Wohnung des 24-Jährigen fand die Polizei weitere Messer und Pistolen. Dazu laut Anklage 108 Gramm Haschisch, 435 Gramm Marihuana und sechs Gramm Kokain. Die Waffen in seiner Wohnung habe er schon länger, erzählt der Angeklagte. Von den Messern im Auto will er bis auf sein eigenes nichts gewusst haben. Das erklärt er so: Er habe damals noch keinen Führerschein gehabt, aber schon mal günstig das Auto kaufen können. Um seine Finanzen aufzubessern und den Wagen zu unterhalten, habe er ihn öfter gegen Bezahlung verliehen.
Lange Drogenkarriere
Seine eigene Drogengeschichte begann im Alter von 16 Jahren. „Eher harmlos“ erinnert er sich an anfangs einen Joint pro Woche. Zuletzt will er täglich zehn Gramm Gras geraucht haben. Inzwischen habe er Hilfe bei der Drogenberatung bekommen. Sein mitangeklagter Kollege begann mit 15 Jahren zu kiffen. Bei ihm kam Kokain dazu. Nach einer ambulanten Therapie wurde er rückfällig. Zurzeit ist er wieder in einer Therapie. „Wir sind auf einer Wellenlänge“, beschreibt der 24-Jährige die Beziehung. Sein Kollege habe ihn damals angerufen und nach 50 Gramm Haschisch gefragt, die er für einen Kunden besorgen sollte.
Mit einer eigenen Plantage plante der 24-Jährige schon einmal günstiger an Drogen zu kommen. Seine Ausgaben für Erde und Lampe erwiesen sich als Fehlinvestition. Die Sache funktionierte nicht. Er musste weiter in den Niederlanden einkaufen. Der Prozess wird fortgesetzt.