Gelsenkirchen. Das WAZ Medizin-Forum beschäftigt sich am 30. Mai mit dem Thema „Lungenkrebs“. Vier Experten aus dem Marienhospital Gelsenkirche referieren.
Die Diagnose Lungenkrebs trifft Patienten in der Regel völlig unerwartet. Schließlich ruft das Bronchialkarzinom in frühen Stadien nur selten Beschwerden oder gar Schmerzen hervor - und gerade das macht es so tückisch.
„Schatten auf der Lunge. Was Nun?“ - so lautet der Titel des nächsten WAZ Medizin-Forums, das am 30. Mai, ab 18 Uhr im Augustinushaus an der Ahstraße 7 durchgeführt wird. Patienten und Interessierte erwarten an diesem Abend Vorträge von vier erfahrenen Experten, die sich mit verschiedenen Themengebieten beschäftigen.
Dr. Uwe Keske, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin im Marienhospital, wird zunächst in seinem Vortrag „Wie wird er festgestellt? Bildgebende Diagnostik“ erläutern, wie ein schwarzer Schatten auf der Lunge erkennbar ist. Oft werden die kleinen Tumore nur zufällig bei einer Röntgen-Thorax-Aufnahme entdeckt. Bei Symptomen wie Atemnot, Husten oder Brustschmerzen ist es häufig zu spät. „Wird die Diagnose frühzeitig gestellt, ist Heilung möglich“, erklärt Keske. „Bisher gibt es aber keine Vorsorge, die sich etabliert hat.“
Verschiedene Behandlungsmethoden möglich
Wird aber bei einer Röntgenuntersuchung ein Schatten auf der Lunge gefunden, kann mit Hilfe der Computertomographie, die hochauflösende Bilder liefert, und der Feinnadelbiopsie eine Diagnose gestellt werden. Das soll möglichst schonend für den Patienten sein.
Im Anschluss wird Dr. Markus Wittenberg, Chefarzt der Medizinischen Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Pneumologie, Gastroenterologie, Intensiv- und Beatmungsmedizin im Sankt Marien-Hospital Buer, über „Diagnosesicherung durch Bronchoskopie und verwandte Verfahren“ referieren, bevor der bereichsleitende Arzt für Thoraxchirurgie, Dr. Thomas Bergmann, sich mit dem Thema „Chirurgische Therapie des Rundherdes“ befasst und verschiedene chirurgische Möglichkeiten darstellt. „Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, die interdisziplinär geklärt werden sollten“, sagt Bergmann.
Risikogruppen sollten sich regelmäßig untersuchen lassen
Dr. Jürgen Schirp, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie am Marienhospital, hält dann einen Vortrag über „Internistische therapeutische Möglichkeiten“ und befasst sich mit der onkologischen Therapie. Er erklärt, welche Medikamente eingesetzt werden können, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. „Es gibt zwei Möglichkeiten: Zum einen verfolgen wir den heilenden Ansatz, um eine Genesung herbeizuführen“, verrät Schirp. „Wenn das nicht möglich ist, verfolgen wir den palliativen Ansatz, um Leiden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.“ Hier gilt: So viel wie nötig, so schonend wie möglich.
Nach den Vorträgen stehen die Experten in einer Diskussionsrunde für Fragen zur Verfügung, um umfassend über den schwarzen Schatten zu informieren. „In Sachen Prävention gibt es erheblichen Nachholbedarf“, sagt Dr. Bergmann. Schließlich sterben jährlich rund 40.000 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs. Die Erkrankung ist längst zu einem volksmedizinischen Problem geworden. Ein wesentlicher Faktor ist hier vor allem das Rauchen. Etwa 85 % der Lungenkrebspatienten sind Raucher. Deshalb sollten sich Risikogruppen regelmäßig untersuchen lassen.
Wer am Mittwoch, 30. Mai, am WAZ-Medizinforum teilnehmen möchte, kann sich ab sofort unter 01802 40 40 72 anmelden.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Im Anschluss an die Vorträge gibt es eine Diskussionsrunde.