Gelsenkirchen. . Brrr: 9 Grad Außentemperatur, 16 Grad kaltes Wasser – widriger Start für Open-Air-Schwimmer

Die neue Pressesprecherin vom Gesundheitspark Nienhausen ist nicht gerade zimperlich. Für den WAZ-Termin zur Eröffnung der Freibad-Saison schlüpfte Jennifer Werner kurzerhand in den Badeanzug und posierte vor der Kamera am kalten Becken. Fuß ins Wasser, brrr, kalt. 16 Grad Celsius, um genau zu sein. Noch schlimmer die Außentemperatur: Gerade mal neun Grad zeigt das Thermometer. Wahrlich keine Witterung zum Schwimmen.

Für die meisten jedenfalls. „Eine ganz Hartgesottene war heute morgen schon hier und hat ihre Bahnen gezogen“, berichtet Parkleiter Franz Dümenil. Um 8 Uhr wurde im Gesundheitspark Nienhausen die Open-Air-Saison eingeläutet. Auf die Besucher warten ab sofort wieder das 50-Meter-Sportbecken, das Wellenbad und ein Kinderbecken mit Rutsche auf die Besucher. Außerdem stehen die riesigen Liegewiesen und zwei Beachvolleyball-Anlagen zur Verfügung. Neuerungen gibt es keine. „Das Freibad hat immer noch den Charme der 70er-Jahre“, sagt Franz Dümenil und meint das durchaus positiv, weil die interkommunale Anlage noch einen „annehmbaren Eindruck“ mache. Ganz modern hingegen ist die Solaranlage auf dem Dach der Einrichtung, die das Wasser in den Außenbecken unterstützend heizt. Nur: für Solarenergie ist bekanntlich die Sonne unerlässlich, und die lässt sich nicht so recht blicken.

Für Solarenergie fehlt noch genug Sonne

Anfang Dezember ist der neue Haupteingang des Gesundheitsparks fertiggestellt worden (die WAZ berichtete). Das frühere Activarium ist der Sauna- und Sole-Bereich, hier braucht es keine sommerlichen Temperaturen. Zum neuen Gesundheitspark Nienhausen gehören außerdem die Abteilungen Wellness (Massagen, Kosmetik, Fußpflege), Gastronomie, Sport und Gesundheit und Physiotherapie. Ferner zählen ein Schulungs- und Seminarzentrum, der Wohnmobil-Stellplatz und die frisch eingeweihte Kinderburg zum Angebot.

Differenzierte Besucherzahlen für die einzelnen Bereiche liefert Franz Dümenil nicht. Pro Jahr verzeichne man aber 170 000 Bad-Besucher. Besonders gut würden die Reha-Maßnahmen angenommen. „Zum Beispiel Aqua- und Gymnastikkurse – da bemerken wir einen deutlichen Zuwachs“, sagt der Parkleiter.

Wetterbedingt begannen die Wartungsarbeiten später

Zu den alljährlichen Vorbereitungen für den Freibad-Betrieb gehört das Abstrahlen des Becken-Belags und das Streichen mit Spezialfarbe. „Das ist dem hohen Grundwasserspiegel hier im Park geschuldet“, erklärt Dümenil. Die verzögerte Eröffnung des Freibads ist nicht zuletzt auch auf die wetterbedingt verspäteten Wartungsarbeiten zurückzuführen.

Dr. Manfred Beck, Sportbeauftragter der Stadt Gelsenkirchen der am Mittwoch auch einen Termin im Gesundheitspark hatte, verriet, dass er demnächst mit der Ele abstimmen wolle, „ob man das im nächsten Jahr anders macht bei solchen Temperaturen zum 1. Mai“. Weil wegen der Kälte weder das Sport-Paradies noch der Gesundheitspark Nienhausen wie üblich zum Tag der Arbeit öffneten, war Kritik laut geworden. Das Jahnbad eröffnet laut Manfred Beck am nächsten Wochenende seine Pforten.