Gelsenkirchen. . „Das ist ein toller Abend für die Sozialdemokraten. Was wir im Wahlkampf erlebt haben, hat richtig Spaß gemacht. Wir haben es über 20 Monate lang gut gemacht und wollen es jetzt fünf Jahre lang richtig gut machen“, kündigte der SPD-Landtagsabgeordnete Markus Töns nach der Landtagswahl in Gelsenkirchen an.

Erst gab es Blumensträuße aus roten Rosen und Gerbera für die erfolgreichen Landtagskandidaten, dann zwei, drei kühle Feier-Bierchen und schließlich scharfe Currywurst. Rot mal ohne Grün an einem Abend, der den Sozialdemokraten im August-Bebel-Haus früh das Dauersieger-Lächeln ins Gesicht trieb. Mit der Prognose um kurz nach 18 Uhr war klar: Heute brennt für die SPD nichts an. „Da kann nicht mehr viel passieren“, freute sich Markus Töns, während sich ein erlösendes „Aaaah“ aus 30,40 Kehlen breit machte.

Nach und nach schoben sich die Besucher ins Parterre der SPD-Zentrale. Noch lehnte Töns, der Sieger im Süden, erste Gratulationen ab. Demut schien noch angebracht. Doch bald liefen die ersten Zählergebnisse aus Gelsenkirchen ein – und bei Zahlen über 50 % machten sich endgültig Erleichterung und Freude breit – gepaart mit Häme für den Verlierer des Tages. Als Norbert Röttgen via TV seine Niederlage eingestand und den Rückzug von der CDU-Spitze im Land verkündete, bekam er „eine Runde Mitleid“ und „Rückfahrkarte“ mit auf den Weg.

"Was wir im Wahlkampf erlebt haben, hat richtig Spaß gemacht"

„Das ist ein toller Abend für die Sozialdemokraten. Was wir im Wahlkampf erlebt haben, hat richtig Spaß gemacht. Wir haben es über 20 Monate lang gut gemacht und wollen es jetzt fünf Jahre lang richtig gut machen“, kündigte Töns an.

Rückenwind für die Sozialpolitik, für die Kinder- und Jugendlichen im Land, für die Stadtfinanzen, aber auch für die nächste Bundestagswahl und die Kommunalwahl versprach sich SPD-Fraktionschef Klaus Haertel vom Abschneiden seiner Partei und jubelte in Siegerlaune: „Ich bin stolz auf euch, auf meine Partei.“ Heike Gebhard hatte zunächst den Wahlausgang im Landtag erlebt und genossen. Um 19.10 Uhr traf sie bei ihren Genossen ein. „So sehen Sieger aus“ wurde da gerade Ministerpräsidentin Kraft im Fernsehen gefeiert. „Wir werden Rot-Grün fortführen, da gibt es nichts zu spekulieren“, kündigte Gebhard als frisch bestätigte Abgeordnete an. Ihre Überzeugung: „Es zeigt sich, dass es eben doch ankommt, wenn man sich abstrampelt. Wir haben glaubwürdige Politik gemacht.“

ErststimmeMitteNordSüdOstWestGesamt
SPD56,8 (53,7)54,6 (51,5)55,9 (52,8)57,6 (53,5)58,8 (55,2)56,5 (53,2)
CDU20,0 (24,7)23,9 (26,3)20,7 (25,3)22,1 (25,9)21,1 (24,0)21,6 (25,3)
Grüne6,0 (6,3)5,8 (6,3)6,3 (6,8)4,9 (5,9)4,5 (5,1)5,6 (6,2)
FDP2,8 (3,3)3,9 (4,4)3,1 (3,6)3,1 (3,0)2,1 (2,8)3,1 (3,5)
Linke4,2 (8,2)3,0 (6,1)4,2 (7,7)3,5 (6,6)3,6 (6,9)3,7 (7,1)
Piraten10,2 (-)8,8 (1,4)9,8 (-)8,8 (1,5)9,9 (1,4)9,5 (0,8)

ZweitstimmeMitteNordSüdOstWestGesamt
SPD50,0 (47,3)49,3 (46,9)49,9 (46,8)52,5 (49,1)53,5 (50,8)50,7 (47,9)
CDU16,8 (23,3)19,4 (25,0)17,5 (24,2)18,0 (24,2)17,1 (21,8)17,8 (23,8)
Grüne8,5 (7,4)8,7 (8,1)8,6 (8,3)7,3 (7,1)6,5 (6,5)8,1 (7,5)
FDP4,0 (3,4)5,3 (4,1)4,5 (3,5)4,5 (3,5)3,5 (3,3)4,4 (3,6)
Linke3,7 (7,9)2,5 (6,4)3,4 (7,3)2,9 (6,9)3,2 (7,3)3,2 (7,2)
Piraten9,0 (1,5)8,0 (1,5)9,0 (1,6)7,6 (1,4)8,5 (1,5)8,4 (1,5)