Gelsenkirchen. .
Claudia Roth, „Zahnarzttochter aus Bayern“, verbindet Gelsenkirchen mit Fußball, mit dem Fanprojekt, mit Manuel Neuer und „dem Schönen, den ihr jetzt gehen lasst“.
Die Bündnis 90/Grüne-Bundesvorsitzende mit persönlichen Ruhrgebietserfahrungen in den 1970-er Jahren – da zog es sie nach Dortmund – gab sich beim Besuch ihrer Gelsenkirchener Parteifreunde, allen voran den beiden Landtagskandidaten Barbara Oehmichen und Patrick Jedamzik, gewohnt aufgeräumt.
In der Jazz & Art-Galerie sprach sie Mittwochabend in fast familiärer Atmosphäre über die Bedeutung des Wahlausgangs am Sonntag für NRW und das Ruhrgebiet im Speziellen, aber auch über die Signalwirkung für die Bundestagswahl 2013. Was das Ruhrgebiet angeht, so meinte sie fast betroffen: „Ich habe nirgends so ein Elend gesehen, wie in den Kommunen im Revier.“ Damit spielte sie auf die Misere der öffentliche Haushalte an. Und: „Wir helfen, damit die Kommunen wieder atmen können.“
Eine "einladende Politik"
Ins „Wir“ bezog Claudia Roth die SPD mit ein. Als sie etwa über die beiden Frauen aus dem Ruhrgebiet sprach, – Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihre grüne Stellvertreterin Sylvia Löhrmann – die die Ärmel hoch gekrempelt hätten, um das Land nach vorn zu bringen. Die Zwei stünden für einen anderen politischen Stil, für eine „einladende Politik“.
Über das „schwierige Thema Schule“ in NRW kam die Sprecherin der Bundesgrünen zu dem von der Bundesregierung geplanten Betreuungsgeld, – „eine Herdprämie“ – dem sie eine klare Absage erteilte. Und sagte schließlich, was sie „richtig widerlich“ finde: „Die Pro NRW-Truppe, die mit widerlichen Karikaturen durchs Land zieht, um zu provozieren.“