Gelsenkirchen. Die Arbeitsagentur will verstärkt auf berufliche Qualifikation setzen. Allein Fachkräfte haben aktuell gute Vermittlungschancen – manche Branchen suchen schon dringend Personal..
In einigen Branchen werden auch in Gelsenkirchen die Fachkräfte rar. Gleichzeitig verfestigt sich die Langzeitarbeitslosigkeit, insbesondere bei Ungelernten und Geringqualifizierten. „Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, dass der Arbeitsmarkt die Arbeitsuchenden nicht in zwei Gruppen spaltet“, fordert deshalb Luidger Wolterhoff, Leiter der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen.
Die Arbeitsagentur verzeichnet im Bereich der Pflege sowie der Metall- und Elektroberufe regelmäßig Engpässe bei der Stellenbesetzung. Arbeitslose Fachkräfte finden bei der anhaltend günstigen Konjunktur schneller Arbeit. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit von Menschen, die Arbeitslosengeld I beziehen, sinkt von Jahr zu Jahr um fünf bis zehn Tage. „Diese positive Entwicklung müssen wir auch auf die Hartz IV-Bezieher übertragen“, so Wolterhoff und verweist dabei auf gut 22 000 Menschen, die in den letzten zwei Jahren mindestens 21 Monate Hartz IV-Leistungen bezogen haben.
Entstehen von Langzeitarbeitslosigkeit verhindern
Die Arbeitsagentur sieht ihren Beitrag vor allem darin, das Entstehen von Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern. „Durch Beratung und Vermittlung konnten wir bereits in der Vergangenheit dazu beitragen, dass nur einer von sechs Arbeitnehmern, die sich arbeitsuchend melden, nach Ende seines Arbeitslosengeld I-Bezuges noch arbeitslos ist und Hartz IV-Leistungen beantragen muss“, so Wolterhoff.
Um hier noch erfolgreicher zu sein, werde die Arbeitsagentur in den nächsten Monaten ungelernten Arbeitslosen verstärkt Qualifizierungsmaßnahmen anbieten. Der Chef der Arbeitsagentur ist sich sicher, dass Unternehmen qualifizierte Arbeitsuchende schneller einstellen werden.