Gelsenkirchen-Bismarck.

Ein Hauch von keltischer Magie wehte am Freitag durch das Consol Theater. Die Zuschauer in der voll besetzten Kellerbar ließen sich von der dritten „Celticnight“ verzaubern und tauchten ab in die geheimnisvolle Welt der Sagen, Mythen und romantischen Geschichten. „Liebe, Lust und Rosenduft“ hieß das Programm, das von Folksängerin Wibke Jackson zusammengestellt wurde. Wer nun aber irische Rauf- und Sauflieder erwartete, wurde eines Besseren belehrt: Der keltische Abend bot eine Mischung aus Lyrik und Poesie sowie tiefgründigen Songs und Balladen.

„Keine Musik ist so sanft, kein Klang so süß, kein Lobpreis so wahr wie der Klang und die Musik des schlichten Wortes Liebe“, rezitierte Ilka Weltmann, die mit Hingabe die mystischen Geschichten vortrug. „Wir tanzen, singen und spielen die Symphonie der Liebe.“ Passend dazu präsentierte Jackson zu Beginn ein gefühlvolles Lied in gälischer Sprache.

Musikalische Unterstützung kam an diesem Abend von Roman Babik am Klavier und der Geigerin Franziska Urton, die mit erfrischender Leichtigkeit den Bogen über die Saiten ihrer Fiddle gleiten ließ.

Die Nachtigall und die Rose

Das Quartett harmonierte bestens und zog die Zuhörer in seinen Bann. Gespannt und fasziniert lauschten die Besucher Jacksons ausdrucksstarker Stimme ebenso wie den mystischen Geschichten.

Vorgetragen wurde unter anderem die Legende von Diarmuid, der einst verzaubert wurde und seither einen Liebesfleck auf der Stirn trägt, der dafür sorgt, dass sich jede Frau in ihn verliebt. Auch die Königstochter Gráinne kann ihm nicht widerstehen. Da sie aber dem Krieger Finn MacCool versprochen ist, muss das Liebespaar fliehen. Still lauschten die Zuhörer der Geschichte, die schließlich ein tragisches Ende nimmt.

Mit einem Segen schickten die Künstler ihr Publikum in die Pause und kehrten mit dem schottischen Märchen über den Ritter Tamlin, der durch die unerschütterliche Liebe eines Mädchens aus den Klauen der Feenkönigin befreit wird, zurück. Poetisch wurde es dann mit Oscar Wildes „Die Nachtigall und die Rose“. Auch die kurzen stimmungsvollen Zwischentexte von John O’Donohue sorgten für Begeisterung.

Schunkeln, Träumen oder sogar Mitsingen

Wibke Jackson, die immer wieder zur Gitarre oder Flöte griff, verzauberte mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und animierte die Besucher zum Schunkeln, Träumen oder sogar zum Mitsingen.

Die mehrminütigen Klavier- und Violinsoli erfreuten Musikfreunde ebenso wie das harmonische Zusammenspiel der Künstler. Am Ende wurde deutlich, dass Iren und Schotten mit ihren Sagen und Legenden noch viel mehr zu bieten haben als grüne Wiesen, Schafe oder windige Küsten.