Gelsenkirchen.

„Paradox = Big Bang“: Diesen abstrakten Titel hat die Künstlerin Nancy E. Watt ihrer Ausstellung gegeben, die ab dem 21. März in der Bleckkirche an der Bleckstraße zu sehen sein wird. Und während man noch über den Titel nachdenkt, ist man schon mittendrin in der facettenreichen Kunstwelt der gebürtigen Kanadierin.

Hier in der Bleckkirche treffen raffinierte Drucke auf Ölgemälde, die tief in geschöpftes Papier eingesunken sind. Und über allem schwebt eine Objektwelt: Zeichnungen, transparente Stoffe, Filz, Federn und Metallfolie sind hier locker aneinandergereiht worden. Wie beim Urknall, dem „Big Bang“ scheinen diese Versatzstücke ganz plötzlich auseinandergesprengt. „Ich spiele hier ganz bewusst mit dem Prinzip der Erdanziehungskraft, die aufgehoben zu sein scheint“, sagt Watt.

Werke aus beiden Welten

„Die Idee, meine Werke an eine Wäscheleine zu hängen, habe ich bereits seit meiner Schulzeit. Aber irgendwie hat sich das nie so realisieren lassen, wie ich es mir vorgestellt habe. Doch als ich zum ersten Mal hier in die Kirche kam, wusste ich, dass dieser Raum einfach perfekt dafür ist“, erklärt sie. In starkem Kontrast dazu erscheinen die abstrakten Bilder, die Watt gleich im Eingangsbereich installiert hat. Die Künstlerin zeigt im Kirchraum auch eine ihrer „Totem“-Arbeiten und Werke, die 1992 in Kanada entstanden. „Ich bin lange zwischen Toronto und dem Ruhrgebiet gependelt. Und dies ist die erste Ausstellung, in der Werke aus beiden Welten zu sehen sind“, erzählt Nancy Watt.

Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch um 19.30 Uhr mit einer Einführung von Sabine Maria Schmidt. Johannes Stüttgen liest Gedichte des verstorbenen Künstlers Jürgen Kramer, der Nancy Watt einst nach Gelsenkirchen holte. Die musikalische Untermalung gestalten Christopher Lincoln und Barno Akhmedjanova. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 1. Juli samstags von sonntags von 12 bis 18 Uhr.