Gelsenkirchen. .
Die Stadt muss Geld in die Hand nehmen, um ihre Gebäude und Brücken zu erhalten. Unter vielen Positionen ragt eine extrem heraus: die prämierte und in Bildern oft gezeigte Brücke, die im Nordsternpark über den Rhein-Herne-Kanal führt. 2 Millionen Euro wird es kosten, die nach 15 Jahren anstehenden Rostschutzarbeiten und den Austausch der schadhaften und undichten Hängerverankerungspunkte durchzuführen.
1,5 Mio. muss die Stadt selbst stemmen, 500 000 Euro kommen als Zuschuss vom Regionalverband Ruhr (RVR). Frank Dupont (SPD) veranlasste der Blick auf die Kosten im Verkehrs- und Bauausschuss zu der Aussage: „Wenn wir das damals gewusst hätten, hätten wir uns vielleicht anders entschieden.“ Gabriele Hollmann-Bielefeld (CDU) vertrat den Standpunkt: „Wenn ich diese Brücke sehe, würde ich mich wieder für sie entscheiden.“
"Preis der Innovation"
Stadtdirektor Michael von der Mühlen nannte es schlicht „den Preis der Innovation“, den man bezahlen müsse. Dabei stand der Korrosionsschutz gar nicht in der Diskussion. Der Stand der Technik aus dem Jahr 1996, als die 36 Meter hohe Doppelbogenbrücke zur Bundesgartenschau errichtet wurde, war demnach nicht weiter. Der Schutz, der jetzt aufgetragen werde, ließ die Verwaltung wissen, würde wohl 20 bis 25 Jahre halten.
Die Verankerungspunkte allerdings bereiten der Stadt Kopfschmerzen. Mit einer Spannweite von 80 Metern und zwei asymmetrischen, aber parallelen Bögen liegt die Brücke schräg über dem Rhein-Herne-Kanal und ist in der Tat ein Ingenieur-Kunstwerk, aber eben eines, das Risiken birgt im Zusammenspiel zwischen Material und Konstruktion. Die Sanierung, teilte die Verwaltung mit, sei kompliziert wegen der Lage und Konstruktion und nur mit sehr aufwendigen Mitteln möglich.
Planung 2012, Umsetzung und Ausbau ab 2013
Sehr interessant gestaltete sich die Diskussion um die Sanierung und den Umbau der Steeler Straße von der Schemannstraße bis zur Stadtgrenze Essen. In diesem Jahr sollten 50 000 Euro Planungskosten in den Haushalt eingestellt werden, 2013 mit dem Umbau begonnen werden. Gegen den letztgenannten Termin meldete Gelsenkanal plötzlich Bedenken an. Demnach sollte zwar der Betrag für die Planung eingestellt werden, mit dem Umbau aber könne frühestens 2015 begonnen werden, hieß es. Eine Erklärung dafür blieben sowohl Verwaltung als auch Gelsenkanal schuldig, was CDU und Grüne so nicht akzeptieren wollten.
Den entscheidenden Widerstand leistete schließlich Anneliese Hensel (CDU), indem sie konkret nachfragte: „Ich möchte jetzt ganz klar wissen, welche andere Straße bevorzugt behandelt werden soll, denn sonst würde die Steeler Straße ja nicht verschoben werden.“ Auf ihre zweite Nachfrage lenkte ein Gelsenkanal-Mitarbeiter im Ausschuss mit den Worten ein: „Wir werden alles versuchen, um den Zeitplan einzuhalten.“ Also: Planung 2012, Umsetzung und Ausbau ab 2013.
100 000 Euro für Fassadensanierung am Rathaus Buer
Die Bauunterhaltung des Musiktheaters kostet 170 000 Euro. Dafür sollen die Dampf-Heizkörper ausgetauscht werden, die verschlissenen Bühnenböden im Kleinen Haus und der Probebühne 2 erneuert werden und Foyerbeleuchtung im Eingangsbereich ausgetauscht werden.
100 000 Euro kostet die notwendige Fassadensanierung am Rathaus Buer. Durchgeführt werden soll die Maßnahme allerdings erst, wenn durch den Umzug der Verwaltung in das Hans-Sachs-Haus Ausweichquartiere im Gebäude frei sind. Der Grund: Die Arbeiten sind sehr lärmintensiv.
Fußwegbrücke Beckeradstraße muss saniert werden
Ebenfalls 100 000 Euro kosten die Dichtheitsprüfungen an den städtischen Gebäuden, zu der die Verwaltung laut Landeswassergesetz in regelmäßigen Abständen verpflichtet ist.
150 000 Euro kostet die notwendige Sanierung des Geländers und des Betons an der Fußwegbrücke Beckeradstraße. Die Verkehrssicherheit der Brücke ist bekanntermaßen langfristig nicht mehr gegeben.
Eine Million Euro muss aus eigenen Mitteln gestemmt werden, um die Sanierung der Stützwand an der Nordsternstraße im zweiten Bauabschnitt durchführen zu können.