Gelsenkirchen.
Seit zehn Jahren arbeitet Nicole Pelker für die Drogeriemarktkette Schlecker. Seit fünf Jahren engagiert sie sich als Betriebsratsvorsitzende für die Belange ihrer Kolleginnen in Gelsenkirchen, Marl und Oer-Erkenschwick. Gestern luden die 40-Jährige und ihre Kolleginnen Kunden auf der Hochstraße in Buer zu Kaffee, Gebäck und Gesprächen ein.
Frau Pelker, macht der Internationale Frauentag in Ihren Augen noch Sinn?
Nicole Pelker: Ja, auf jeden Fall, er zeigt: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir machen vor unserer Schlecker-Filiale auf der Hochstraße mit Kaffee und Gebäck sowohl auf den Frauentag als auch auf die aktuelle Situation beim Unternehmen Schlecker aufmerksam.
Was vermitteln Sie den Menschen?
Pelker: Wir möchten gerne mitteilen, dass der Eindruck falsch ist, alle Mitarbeiter würden von Schlecker ausgebeutet. Das stimmt nicht. Wir werden alle nach Tarif bezahlt. Wir wollen dokumentieren: Wir stehen hinter unserem Arbeitgeber. Ich zum Beispiel arbeite bereits seit zehn Jahren für das Unternehmen.
Wie ist die Stimmung unter den Mitarbeiterinnen?
Pelker: Keiner weiß, was demnächst auf ihn zukommen wird. Darum herrscht eine bedrückte Stimmung vor. Weil keiner weiß, was passiert, ist das ein ungutes Gefühl. Das tägliche Arbeiten ist im Moment unbefriedigend.
Fühlen Sie sich denn gut informiert?
Pelker: Die Informationen kommen ja nicht mehr vom Arbeitgeber, sondern vom Insolvenzverwalter. Wenn ich ehrlich bin: Nein, ich fühle mich nicht richtig gut informiert.
Welche Hoffnung haben Sie für die Zukunft der Filialen?
Pelker: Ich hoffe einfach, dass man bei jeder einzelnen Filiale genau hinsieht, wie die arbeitet, wie die läuft, und nicht einfach willkürlich nach einer Liste schließt.