Gelsenkirchen. Der Bebauungsplanentwurf für den Schalker Verein-Ost sieht Gewerbe vor. Er lässt Metall-, Energie- und Logistik-Betriebe zu, in kleineren Flächenteilen aber auch Vergnügungsstätten oder Bordelle.

Rund 100 Hektar groß ist die Fläche des Schalker Vereins. Der Westteil mit dem historischen Schalthaus und dem ausgedienten Kohlebunker ist bereits erschlossen. Straßen, Platz und Treppen wurden auf ehemaligem Industriegrund bereits 2010 angelegt. Mit der Stadt will NRW urban den 38 Hektar großen Teil-Bereich für Gewerbe und Wohnungsbau vermarkten.

Als Thyssen-Rechtsnachfolgerin hat die Firma Saint Gobain den Ost-Teil des Terrains in Besitz. Sie nutzt einen kleinen Bereich als Lager. Wie im Westen liegt der Restteil weitgehend brach. Erhaltenswert scheint aus Sicht der Planer allein das denkmalgeschützte ehemalige Torgebäude an der Wanner Straße. Der Planungsentwurf sieht – abgestimmt mit dem regionalen Flächennutzungsplan – vor, mit dem „Schalker-Verein Ost das Angebot an größeren zusammenhängenden Gewerbeflächen“ zu erweitern. Neue Wohngebiete sind dort entsprechend nicht vorgesehen.

"Besucherverkehr zur Nachtzeit"

Saint Gobain will die Fläche selbst entwickeln. Die Stadt rechnet bislang mit Gesamt-Erschließungskosten für das Ost-Areal in Höhe von 4,1 Mio Euro. Bislang gibt es Interesse an der Erweiterung der Nahversorgung für Bulmke und an Flächen im Süden des Areals. Nach Verkehrsuntersuchungen aus dem Jahr 2008 kommen Gewerbe- und Industrieansiedlung mit Branchen wie Energie, Logistik und Metallverarbeitunger in Frage. Östlich der Einmündung Hochofen-/Wanner Straße wird ein Mischgebiet festgesetzt – zum Beispiel für Kfz-Betriebe.

Der Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss segnete jetzt den Entwurfs- und Auslegungsbeschluss einstimmig ab, hatte aber zumindest in einem Punkt Gesprächsbedarf. Weite Teile des Entwurfs schließen Spielhallen und Vergnügungsstätten, aber auch „Sexdarbietungen“ aus. Im Umkehrschluss heißt das: Auf fünf weiter von Wohnquartieren entfernten Teilflächen sollen „Besucherverkehr zur Nachtzeit“ und „Rotlichtbetriebe“ zulässig sein. An letztere dachte Nina Schadt (SPD) wohl nicht gerade, als sie feststellte: „Die Flächen sind wunderbar geeignet, um ein wenig Nachtleben nach Gelsenkirchen zu bringen, das ist bisher ein trauriges Kapitel“.