Gelsenkirchen.

Immer wieder hatte es gekracht an den Abfahrtsrampen der A42-Anschlussstelle Gelsenkirchen-Heßler. Ein schwerer Verkehrsunfall forderte sogar ein Todesopfer, es gab weitere Unfälle mit Schwerstverletzten. Damit soll Schluss sein.

Seit Anfang November krachen in Heßler nur noch Baggerschaufeln (WAZ berichtete). An der Anschlussstelle am Lehrhovebruch entstehen zwei Kreisverkehre, die voraussichtlich in der ersten oder zweiten Maiwoche fertiggestellt sein werden. Bis dahin bleiben die Autobahnauf- und -zufahrt sowie der nördliche Lehrhovebruch gesperrt.

Aktuell werden an der Anschlussstelle Pflasterarbeiten durchgeführt, sprich: man kümmert sich um die Straßenführung. Der nördliche Kreisverkehr ist fertiggestellt, hat einen Durchmesser von 30 Metern. Das südliche Element lässt noch auf sich warten. „Der Bereich muss erst aufgeschultert werden“, erklärt Bauleiter Michael Garschagen. „Das heißt, dass wir in die Grünfläche eingreifen müssen, damit der zweite Kreisverkehr vom Platz her dort hin passt.“ „Böschungsschulter“, nennt der Fachmann diese Baumaßnahme. Ein Teil des dafür benötigten Materials ist Aushub, der während der restlichen Arbeiten an den Kreisverkehren anfällt.

6 Monate Bauzeit

Die Bordsteinführung des zweiten Kreises wird zunächst zu zwei Dritteln fertiggestellt. „Dann wird die erste Schicht Asphalt gezogen. Der Verkehr wird anschließend über die dann bereits fertige Innenseite geführt“, sagt Garschagen. Aktuell fließt der Verkehr über die südliche Lehrhovestraße wie gehabt weiter in die Altenessener Straße. Bis auf die kleine Umleitung über die innere Seite des größeren Kreisvekehrs wird sich daran auch nichts ändern.

Eine Vollsperrung in dem Bereich hätte nur eine unwesentliche Zeitersparnis bedeutet, so der Bauleiter. Auf der anderen Seite hätte eine separate Absperrung beider Abfahrtsrampen die gesamte Bauzeit um drei Monate verlängert. Und damit wahrscheinlich auch den Kostenapparat von 850 000 Euro, von dem etwa die Hälfte von Bund und Land stammen. „Sechs Monate Bauzeit halten wir ein – trotz Winterpause“, so der Bauleiter.

Mehr Sicherheit

Die Entwässerungsanschlüsse seien weitestgehend fertig, erzählt Garschagen. Als die Temperaturen im Winter sanken, habe man sich in vier bis fünf Metern Tiefe um die unterirdische Infrastruktur gekümmert – um Kanalanschlüsse, Verrohrungen für Telekommunikation und Beleuchtung. Das sei auch die Zeit gewesen, in der Vorwürfe laut wurden, dass die Arbeiten an der Anschlussstelle ruhen würden. Die Unabhängige Bürgerpartei hatte von der Verwaltung Aufklärung gefordert.

„Es gab zwar ein Tempolimit von 50 km/h, aber wegen des breiten Querschnitts und die langgezogenen Kurven wurden viele zu schnellem Fahren verleitet“, analysiert Michael Garschagen den Unfallschwerpunkt Anschlussstelle Gelsenkirchen-Heßler. Die Mittelinseln beider Kreisverkehre werden begrünt und durch Hochborde gegen Befahren geschützt. Darüber hinaus werden unterhalb der Brücke zwischen den beiden Kreisverkehren Längsparkstreifen als Mitfahrerparkplätze angelegt.

Voraussichtlich bis zur 20. Kalenderwoche müssen Autofahrer noch Umwege in Kauf nehmen, die sich in Grenzen halten: gerade mal 2,2 Kilometer sind es bis zur Abfahrt Altenessen, 2,3 bis GE-Zentrum.