Gelsenkirchen. . Die Stadt reagiert auf tödliche Unfälle: In Gelsenkirchen-Heßler sollen an den A42-Anschlussstellen Kreisverkehre eingerichtet werden. Und auf der Ringstraße werden Starenkästen installiert. Eine Million Euro hat die Stadt 2010 von Rasern kassiert.

Gute Nachricht für den Kämmerer: Eine glatte Million Euro hat die Stadt im vergangenen Jahr von ertappten Rasern kassiert. Die mobilen Radaranlagen und die Starenkästen sollen aber nicht Haushaltslöcher stopfen, erklärt die Verwaltung, sondern Gefahrenstellen entschärfen. So wie an der Ringstraße in der Altstadt, wo in Kürze in beide Fahrtrichtungen neue Starenkästen installiert werden.

Mit gutem Grund, denn: Allein von Mai bis September 2010 hat es im Bereich Ringstraße/Kirchstraße siebenmal gekracht. Am 16. Juni sogar mit tödlichem Ausgang: Eine 44-jährige Radfahrerin wurde von einem Autofahrer (28) erfasst und starb an den Folgen des Unfalls.

In Erle und Schalke wird abgerüstet

Die Verwaltung rüstet in Sachen Starenkästen aber auch ab. Die so genannten stationären Geschwindigkeitsmessstellen an der Willy-Brandt-Allee in Erle sowie an der Gewerkenstraße in Schalke sollen in Kürze abgebaut werden, weil es sich dort nicht mehr um Gefahrenstellen handelt.

Mit den neuen Anlagen auf der Ringstraße wird es in Gelsenkirchen insgesamt zehn Starenkästen geben. Ständig „in Bereitschaft“ sind diese aber nicht. „Wir haben drei mobile Kameras“, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Darüber hinaus seien zwei „Blitzwagen“ in zwei Schichten an insgesamt 120 Messstellen im Einsatz, so Schäfer.

Baubeginn im Frühjahr geplant

Einen tödlichen Verkehrsunfall hat es 2010 auch auf dem Lehrhovebruch in Heßler, im Bereich der A 42-Anschlussstellen gegeben: Am Ostermontag 2010 starb eine 28-jährige Beifahrerin nach einem Zusammenstoß, drei Menschen verletzten sich schwer. Auch hier gab es 2010 eine Reihe weiterer Unfälle, auch hier sieht die Stadt dringenden Handlungsbedarf: Die Einrichtung von Kreisverkehren an beiden A 42-Anschlussstellen soll solche Unglücksfälle künftig verhindern. Wegen der späten Bewilligung des Haushalts verschob sich die für 2010 geplante Maßnahme auf 2011. Baubeginn soll nun im Frühjahr sein. Kosten: 840.000 Euro.

Zurück zur Verkehrsüberwachung: Eine weitere Million Euro spülten im vergangenen Jahr Falschparker in die Kasse der Stadt. Aufgrund der im Jahr 2010 durch Raser und Falschparker erzielten Einnahmen von insgesamt rund 2,1 Mio. Euro hat die Verwaltung diesen Beitrag auch für 2011 in den Haushalt eingestellt. Als „politische Vorgabe“ für die Politessen und die mobilen Messstellen sei dieser Ansatz aber nicht zu verstehen, betont Stadtsprecher Schäfer.