Gelsenkirchen. Die Unternehmen in Gelsenkirchen blicken optimistisch in die Zukunft. Das ergibt sich aus dem aktuellen Emscher-Lippe-Index (ELIX), den die IHK jetzt für den Jahresstart 2012 vorgelegt hat. Das leicht verbesserte Ergebnis ist kein grandioser Aufschwung, zeigt aber, dass die Lage stabil ist.

Zahlen zur Wirtschaft in Deutschland und Europa gibt es viele. Doch sind diese für das Ruhrgebiet und die Emscher-Lippe-Region oft nur bedingt aussagekräftig. In Gelsenkirchen tickt die heimische Wirtschaft oft anders. Deshalb beschäftigt sich der Emscher-Lippe-Index (ELIX) ausschließlich mit dem Befinden der Unternehmen aus der Region – derzeit steigt die Stimmung wieder.

Mit 108,5 Punkten stellten Peter Schnepper, leitender Geschäftsführer der IHK Nord-Westfalen, Claus Cordt, Geschäftsführer der Sparkassen-Vermögensmanagement Gelsenkirchen GmbH und Kojunkturexperte Michael Hottinger am Montag den neuen ELIX vor. Im Vergleich zum Sommer stieg er damit leicht um 3,5 Punkte.

„Das stimmt uns positiv, denn in anderen Regionen Nordrhein-Westfalens ist der regionale Index gesunken. Wir konnten diesem Trend trotzen“, sagt Peter Schnepper. 150 Unternehmen wurden zu ihren aktuellen und zukünftigen Erwartungen befragt. Dabei werden die Befragten so ausgewählt, dass ein branchenübergreifendes, repräsentatives Bild der Region entsteht. In einer schwierigen weltwirtschaftlichen Lage „kann es doch besser gar nicht sein“, freute sich der IHK-Chef.

Zwar sei die Inlandsnachfrage dieser Tage schwierig und steigende Energie- und Rohstoffkosten, vor allem beim Öl, stellen die Unternehmen vor Herausforderungen, trotzdem wollen 90 Prozent der befragten Unternehmen ihren aktuellen Bestand an Beschäftigten halten oder sogar ausbauen. Ebenfalls skeptisch sind die Unternehmen bei der Auslandsnachfrage. Nur 10,4 Prozent glauben daran, dass die schon bald wachsen wird.

Unternehmen sind zuversichtlich

„Die Unternehmen sind zuversichtlich und glauben daran, dass sich die gedämpften Konjunkturerwartungen wieder verbessern werden, sagt Michael Hottinger. 57,5 Prozent der Befragten bewerten ihre aktuelle Geschäftslage befriedigend, 34,9 Prozent sogar gut. Nur 24,5 Prozent erwarten, dass sich die Lage in nächster Zeit verschlechtern wird.

Vor allem der Baubranche gehe es derzeit nicht nur in der Emscher-Lippe-Region sehr gut. „Die Eurokrise führt dazu, dass die Menschen ihr Geld lieber in ,Betongold’ anlegen und in Steine investieren“, erklärt der Konjunkturexperte.

Region Emscher-Lippe holt auf

Vor allem im Vergleich zu anderen Regionen im Ruhrgebiet holt die Emscher-Lippe-Region weiter auf. „Betrachtet man die Leistungsfähigkeit der Unternehmen, sind wir sicher noch drei bis vier Prozent hinter dem Hellweg zurück. Wir sind stark von der Chemie abhängig. Geht es den großen Unternehmen gut, geht es der gesamten Region gut. Das ist und bleibt nun einmal unsere Grundstruktur an der sich auch viele andere Betriebe orientieren. Insgesamt ist das kein grandioser Aufschwung, aber wir stehen völlig stabil da. Und das ist eine gute Basis für 2012“, resümiert Peter Schnepper.