Gelsenkirchen.
„Erstaunt und verärgert“ reagierte die Stadtverwaltung auf die Veröffentlichung des Schreibens vom Mieterverein zum Halfmannshof.
Ernst Georg Tiefenbacher habe Oberbürgermeister Frank Baranowski im Januar um ein Gespräch zum Thema gebeten und einen Termin erhalten. Erst Tage später habe der Vereins-Vorstand mitteilen lassen, dass er den Brief an die Medien weitergeleitet habe. „Das ist ein Umgang miteinander, den ich persönlich als mindestens ungewöhnlich empfinde“, so Baranowski, „zumal der Mieterverein in seinem Schreiben offenbar von falschen Voraussetzungen ausgeht und nicht ausreichend informiert ist“.
Neue Halfmannshof vornehmer, teuer und exklusiver?
Es könne nicht im Sinne des Mietervereins sein, dass andere Mieter der ggw, einige wenige verbliebene Bewohner des Halfmannshofs mit ihren Mietzahlungen finanzieren. Stadtverwaltung und Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft seien offen mit dem geplanten Umbau des Halfmannshofs umgegangen. Von „vornehmer, teurer und exklusiver“ Gestaltung des Quartiers könne keine Rede sein. Kulturdezernent Dr. Manfred Beck: „Es ist bedauerlich, dass Herr Tiefenbacher die Tatsachen nicht anerkennt. Wer sich mit offenen Augen die Siedlung anschaut, wird erkennen, dass sie in ihrer jetzigen Struktur künstlerisch, ökonomisch und konzeptionell nicht überlebensfähig ist.“
Auch die SPD-Fraktion weist Behauptungen, der neue Halfmannshof werde vornehm, teuer und exklusiv, scharf zurück. Kulturausschuss-Vorsitzender Günter Pruin: „Ich hatte dem Mieterverein bisher mehr Sachverstand bei Fragen zur Miethöhe und Nebenkosten zugetraut. Er weiß aus seiner täglichen Arbeit, dass im sozialen Wohnungsbau Mieten um 4,50 Euro plus der üblichen Nebenkosten anfallen.“ Hier von teuer zu sprechen, müsse er erst mal seinen Mitgliedern erklären. Den wenigen im Künstlerhof noch lebenden Künstlern – „Gerade mal drei repräsentieren noch den Verein“ – werde ein faires Angebot für eine gesicherte Zukunft gemacht.
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