Gelsenkirchen.

Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt ist mit einem Schlag dahin. Im Januar 2012 waren 18.096 Frauen und Männer in der Stadt Gelsenkirchen arbeitslos gemeldet, teilte die Agentur für Arbeit am Dienstag mit. Das sind absolut betrachtet immerhin 788 mehr als noch im November 2011. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich entsprechend um 0,6 auf 14,6 Prozent (Buer: plus 0,4 auf 12,0 Prozent).

Die Gründe, die zu diesem Effekt führten, erläuterte Agenturleiter Luidger Wolterhoff am Dienstag: „Der kräftige Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigt sich in jedem Januar. Maßgebliche Ursachen dafür sind der Kündigungstermin zum Jahresende, das Auslaufen des Weihnachtsgeschäftes im Einzelhandel sowie der Abschluss zweieinhalb- und dreieinhalbjähriger Berufsausbildungen.“ Auch im Monat Februar seien noch saisonale Bremsspuren auf dem Arbeitsmarkt zu erwarten, bevor im März üblicherweise die Frühjahrsbelebung spürbar werde. „Wie die Entwicklung der gemeldeten offenen Stellen zeigt, bietet die Arbeitsmarktlage bessere Chancen auf eine Beschäftigung als vor einem Jahr. Das müssen wir versuchen zu nutzen!“

Mehr offene Stellen als vor einem Jahr

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat erstreckte sich sowohl auf die Arbeitslosenversicherung als auch auf die Grundsicherung: Die Agentur für Arbeit zählte im Januar 2681 Arbeitslose, 299 mehr als im Dezember (plus 12,6 Prozent). Im Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 489 auf 15 415 Personen (plus 3,3 Prozent).

Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Arbeitslosigkeit insgesamt um 236 Personen zugenommen. Allerdings ist die Situation in den beiden Rechtskreisen weiterhin unterschiedlich: Bei der Arbeitsagentur reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 355 Personen (minus 11,7 Prozent), während sich die Zahl der Arbeitslosen im Jobcenter um 591 Personen gegenüber dem Wert vor Jahresfrist erhöhte (plus 4,0 Prozent). Die Nachfrage nach Arbeitskräften war nach Aussage der Agentur für Arbeit etwas verhaltender als noch im Vormonat. Unternehmen hätten dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur in Gelsenkirchen im Januar 330 neue offene Stellen gemeldet.

Verhaltene Nachfrage nach Arbeitskräften

„Das sind 61 weniger als im Vormonat, aber 74 mehr als vor Jahresfrist“, so Luidger Wolterhoff . Der zum Monatsende verfügbare Bestand an offenen Stellen erhöhte sich gegenüber Dezember dennoch um 34 auf 1281 und lag damit um 202 Angeboten über dem Wert vor Jahresfrist (plus 18,7 Prozent).