Gelsenkirchen. Die Zahl jugendlicher Komatrinker ist entgegen dem Landestrend in Nordrhein-Westfalen gestiegen. 96 Jugendliche mussten 2010 wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Kassen wie die DAK wollen “eine langfristige Trendwende zu erreichen“.

Dem Landestrend entgegen ist in Gelsenkirchen die Zahl jugendlicher Komatrinker gestiegen. So kamen nach Informationen der DAK 2010 insgesamt 96 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. „Im Vergleich zum Jahr 2003 sind die alkoholbedingten Klinik-Einlieferungen in der Region sogar um 152,6 Prozent angestiegen“, sagt Sarah Schiwi von der DAK Gelsenkirchen.

Die Krankenkasse setzt daher ihre Präventionskampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ mit Unterstützung des NRW-Gesundheitsministeriums fort. Zurzeit werden bundesweit 11.000 Schulen zur Teilnahme eingeladen, davon 27 Schulen in Gelsenkirchen.

Auf Landesebene gab es nach DAK-Angaben dagegen erstmals seit 2003 einen leichten Rückgang der alkoholbedingten Krankenhausaufenthalte. 2010 wurden in NRW 6278 Kinder und Jugendliche wegen Alkoholmissbrauchs behandelt, was einen Rückgang von 4,3 % bedeutet.

„Die jüngsten Zahlen sind noch kein Grund zur Entwarnung“, sagt Sarah Schiwi. „Wir werden das Thema erneut gemeinsam mit den Schulen in unserer Region auf den Stundenplan nehmen, um hier eine langfristige Trendwende zu erreichen.“