Gelsenkirchen.. Der Ausschank von Alkohol bei Massenveranstaltungen führt zu Problemen - siehe das Big-4-Konzert in Gelsenkirchen. Hemmungen fallen, die Gefahr steigt. Eine denkbare Lösung für WAZ-Lokalchef Friedhelm Pothoff: Alkoholverbot. Ein Kommentar.
Alkohol spielt bei Massenveranstaltungen, wie dem Big4-Konzert oder Bundesliga-Spielen, immer wieder eine große und negative Rolle. Ein Alkoholverbot könnte Gefahrenmomente eventuell vermeiden helfen. Ein Kommentar von Friedhelm Pothoff.
Ein junger Mann aus Emden hat sein Leben verloren, nachdem er in der Veltins-Arena ein Konzert besucht hat. Das ist tragisch und unser Mitgefühl gilt jenen, die um ihn trauern. Die Umstände des Unfalls sind nicht geklärt. Nicht zuletzt aus dem Grund, dass sich bisher keine Zeugen bei der Polizei meldeten. Die Ermittlungen laufen, es wird sich herausstellen, ob der 23-Jährige allein unterwegs war. Es ist nur schwer vorstellbar, dass niemand beobachtet hat, wie sich der Unfall tatsächlich ereignete.
Dass Alkohol in diesem Zusammenhang eine Rolle gespielt haben könnte, ist bisher reine Spekulation. Dass Alkohol aber grundsätzlich eine große und sehr negativ besetzte Rolle spielte am Samstagabend ist ein Fakt, den viele Augenzeugen bestätigen.
Da gilt es, in einer ernsthaft geführten Diskussion anzusetzen und augenscheinliche Tabus konsequent in Frage zu stellen. Alkohol bei Massenveranstaltungen auszuschenken, dazu zähle ich auch die Fußball-Bundesliga, ist mindestens fragwürdig, wenn man sieht, in welch’ hemmungslosem Zustand sich so manch besoffener Geselle präsentiert. Der literweise Biergenuss lässt Hemmungen fallen und potenziert Gefahrenmomente.
Dass man mit Softdrinks und Lightprodukten keine heile Welt schafft, klar. Es gibt viele Gelegenheiten außerhalb eines Stadions. Aber es wäre ein lohnenswerter Ansatz, ein Baustein – und einen Versuch wert.