Gelsenkirchen.

Teil 1 einer langen Prozessgeschichte ist ad acta gelegt. Medicos auf Schalke GmbH und die Mediziner Dr. Meinalf S. und Dr. Boris P. hatten mehrfach vor dem Arbeitsgericht die Klingen gekreuzt. Das Gesundheitszentrum hatte den beiden Medizinern ursprünglich fristlos gekündigt. Beide klagten. Gestern einigten sich Dr. Boris P und Medicos mit einem Vergleich.

Aus der fristlosen Kündigung vom 19. Januar wird eine Aufhebung des Arbeitsverhältnisses rückwirkend zum 31. Januar 2011. Die Gehaltsansprüche des Mediziners werden mit einer Abfindung in Höhe von 14.500 Euro ausgeglichen. Darin enthalten sind auch die Restzahlungen für die mannschaftsärztliche Betreuung bei Schalke 04.

Keine Vorwürfe

Wichtig für beide Seiten ist ein Passus im Vergleich, der hier wie dort für böses Blut gesorgt hatte. Keine der Parteien darf Vorwürfe gegen den anderen aufrecht erhalten noch gegenüber Dritten äußern. Mit leichten Verbesserungen im qualifizierten Zeugnis wurde auch der Streit über die Würdigung der Tätigkeit des Mediziners beigelegt. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie hatte fünf Jahre lang erfolgreich bei Medicos gearbeitet.

Der Streit war erst entstanden, als beide Mediziner die Fußballer von Schalke 04 während der Bundesligaspiele betreuten. Den Vertrag hatte der Verein mit Medicos geschlossen. Das Gesundheitszentrum stellte ihre Arzte für die Tätigkeit ab, kassierte 210.000 Euro jährlich für die Leistung. Die Mediziner, die jeweils 30.000 Euro für ihre Arbeit wollten, hatten aber noch keinen Cent von ihrem Arbeitgeber gesehen. Übrigens bis heute.

Magath kündigte den Vertrag

Beiläufig erwähnten sie in einem Gespräch mit Schalke, dass sie noch keinen Cent erhalten hatten. Der damalige Trainer Felix Magath war erbost und kündigte daraufhin den Vertrag, der zunächst bis Juni 2012 laufen sollte. In einer gemeinsamen Runde sollten zudem die Modalitäten für die Abrechnung von Medicos mit den Medizinern geklärt werden.

Die Medicos-Geschäftsführung interpretierte die Gesprächsinhalte anders als die Mediziner. Sie glaubte, dass die beiden Ärzte in eigener Abrechnung weiter die Betreuung der Kicker übernehmen würden. Es folgte die Kündigung, die Klagewellen kamen ins Rollen.

Mit dem Vergleich ist auch die Forderung von Medicos auf 283.000 Euro Schadensersatz vom Tisch.