Gelsenkirchen. Dr. Jörg Stattaus hat seinen Dienst angetreten. Er hat in der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin die Nachfolge von Dr. Helmut Moldenhauer angetreten. Mit ihm kommen neue Methoden und Gerätschaften.
Dr. Jörg Stattaus (48) ist das neue Gesicht im Bergmannsheil Buer und der Nachfolger von Dr. Helmut Moldenhauer, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Stattaus ist der neue Chefarzt der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin. Und mit ihm kommen im nächsten Jahr neue, hochwertige Gerätschaften.
Neben dem Kerngeschäft der Radiologie – nämlich der Befundung radiologischer Aufnahmen für Chirurgen und Internisten – will der neue Chef-Radiologe verstärkt therapeutische Verfahren einsetzen: „Die Zusammenarbeit mit der Onkologie und Kardiologie ist ein großer Schwerpunkt. Hier kann ich meine Erfahrungen in der Interventionellen Radiologie einsetzen, das heißt, ich führe als Radiologe therapeutische Eingriffe durch.“
MRT-System für 1,3 Millionen Euro
In der Behandlung von Tumorpatienten ist die Gewebeentnahme ein wichtiges diagnostisches Mittel. Am Bergmannsheil Buer werden solche Biopsien künftig unter Einbindung der Computertomographie (CT) entnommen – ein Spezialgebiet von Stattaus. „Wir müssen das Gewebe nach Tumorzellen untersuchen, um über die weitere Therapie des Patienten zu entscheiden“, sagt der 48-jährige Mediziner. Gerade in schlecht zugänglichen Körperregionen, wie etwa dem hinteren Bauchraum oder aber in der Lunge, könne mit CT-Unterstützung schonend Gewebe entnommen werden. Eine minimal invasive Biopsie erspare dem Patienten die Operation unter Vollnarkose mit allen Nebenwirkungen.
Ein weiterer klinischer Schwerpunkt wird im Bergmannsheil künftig die nicht-invasive Herzdiagnostik sein. Dafür investiert es in neue Technik. Ein neues Magnetresonanztomographie-System (MRT) und ein Gerät für die digitale Subtraktionsangiographie (DSA) zur Diagnostik von Durchblutungsstörungen stehen dem Radiologie-Chef ab Mitte 2012 zur Verfügung. „Die Geräte waren ein Wunsch von mir“, sagt Stattaus. „Ich habe dafür argumentiert und die Anschaffung hat sich glücklicherweise umsetzten lassen.“ Alleine für das MRT-System nimmt das Bergmannsheil 1,3 Millionen Euro in die Hand. „Das Gerät war schon länger Thema hier im Haus“, sagt Geschäftsführer Werner Neugebauer.
Lehrbefugnis als Privatdozent
„Dank DSA wird das Bild vom Patienten so nachdigitalisiert, dass nur noch die Gefäße dargestellt werden“, freut sich Stattaus auf das neue Arbeitsgerät. Ziel sei es, frühzeitig das Risiko eines stressbedingten Herzinfarktes zu ermitteln und mögliche Durchblutungsstörungen unter Belastung zu erkennen. Während der Untersuchung wird bei den Patienten eine Belastungssituation simuliert.
Jörg Stattaus studierte in Essen und Aachen. Seine Facharztausbildung beendete der Radiologe 1997 im Klinikum Wuppertal. Im Jahr 2001 wechselte er ans Universitätsklinikum Essen. Dort war er als leitender Oberarzt tätig und erhielt 2009 im Fach „Diagnostische Radiologie“ die Lehrbefugnis als Privatdozent. Zu seinem Forschungsgebiet gehörte die onkologische Diagnostik unter Einbindung radiologischer Verfahren, speziell Gewebe-Biopsien.