Gelsenkirchen. Mit Hilfe einer Eingangsuntersuchung wollen die sechs Krankenhäuser Gelsenkirchens gemeinsam gegen Bakterien vorgehen, gegen die übliche Antibiotika nicht mehr wirken. Werden resistente Keime gefunden, wird der Patient in einem Einzelzimmer isoliert.
Mit Hilfe einer Eingangsuntersuchung wollen die sechs Krankenhäuser Gelsenkirchens gemeinsam gegen Bakterien vorgehen, gegen die übliche Antibiotika nicht mehr wirken. Werden resistente Keime gefunden, wird der Patient in einem Einzelzimmer isoliert.
Um multiresistenten Keimen auf die Spur zu kommen, haben sich alle sechs Krankenhäuser der Stadt, die auf Initiative des Referats Gesundheit in dem Netzwerk „Gemeinsam gegen MRSA“ organisiert sind, auf eine einheitliche Eingangsuntersuchung aller stationär eingewiesenen Patienten verständigt.
Wie Klaus Mika als Leiter des städtischen Referats Gesundheit auf WAZ-Anfrage erklärte, soll das Eingangs-Screening spätestens im zweiten Quartal 2011 eingeführt werden im Sankt Marien-Hospital Buer, Marien-Hospital Ückendorf, Bergmannsheil- und Kinderklinik Buer (BKB), St. Josef-Hospital Horst, Elisabeth-Krankenhaus Erle und Evangelische Kliniken Gelsenkirchen. Ziel ist es, Bakterien des Typs Methicillin-resistenter Staphylococcus-aureus (MRSA) zu bekämpfen, gegen die gängige Antibiotika wirkungslos sind und die sich besonders im Hals-/Nasen-/ und Rachenraum festsetzen.
Schwere Infektionen können Folge sein
„Im schlimmsten Fall können schwere, tödlich verlaufende Lungenentzündungen und Nierenversagen die Folge einer MRSA-Infektion sein“, erläutert Mika die Notwendigkeit dieser Initiative.
Der Test selbst dauert bei Ankunft im Krankenhaus nur wenige Sekunden: Per Wattestäbchen wird ein Nasenabstrich genommen, dessen Analyse-Ergebnis in einem Labor nach einigen Stunden feststeht. Denn es gibt laut Mika viele Menschen, die MRSA in sich tragen, ohne krank zu werden.
„Befallene Patienten werden dann in einem Einzelzimmer isoliert oder mit anderen Betroffenen untergebracht und mit einer speziellen Salbe für die Nase behandelt“, so Mika. Die Zimmertüren sollen entsprechend gekennzeichnet werden, um Personal und Besucher auf die besondere Notwendigkeit einer Hände-Desinfektion aufmerksam zu machen. Besucher müssen zudem einen Kittel anziehen.
Hohes Risiko bei chronischen Wunden
Da bestimmte Patienten – etwa solche mit chronischen Wunden – ein höheres Risiko für multiresistente Keime aufweisen, sollen sie vorsorglich zunächst isoliert werden, bis das endgültige Ergebnis feststeht. Übertragen werden MRSA über die Hände, selten über Tröpfcheninfektion.
Die Kosten der Eingangs-Screenings übernehmen bei einer MRSA-Erkrankung die Krankenkassen, andernfalls die Krankenhäuser, sagt Klaus Mika.