Gelsenkirchen.
Die Fachhochschule verlieh im Industrieclub an Absolventen, die hervorragende Abschlussarbeiten vorlegten, elf Studienpreise. Viele Arbeiten haben praktische Relevanz – und die Ex-Studenten gute Berufsperspektiven.
„Gute wissenschaftliche Arbeit geschieht selten im Rampenlicht. Aber sie verdient eine angemessene Würdigung“, sagt Oberbürgermeister Frank Baranowski. Und: „Wir sind hier, um genau das zu tun: die Aufmerksamkeit auf besonders herausragende Leistungen von Studierenden der Fachhochschule Gelsenkirchen zu lenken.“. Hier: das ist der Industrieclub Friedrich Grillo. Den Anlass liefert die Verleihung der jährlichen Studienpreise an besonders erfolgreiche Absolventen. In der Regel Einser-Kandidaten, eben die „Besten der Besten“ mit besten Berufsperspektiven, wie sich an diesem Abend zeigt. Denn viele haben längst konkrete Jobangebote oder promovieren.
10 junge Männer und eine junge Frau heimsen an diesem Abend Lob, eine Urkunde und 300 Euro Preisgeld ein – und einer von ihnen kann sich zusätzlich über den mit 1500 Euro dotierten Erich-Müller-Standortpreis freuen. Die Auszeichnung geht an Stephan Euting, einen „echten Global Player“, wie sein Professor in der Laudatio betont.
Stephan Euting untersuchte im Masterstudiengang Mikro- und Medizintechnik ein neues bildgebendes Verfahren für die Medizin, das sogenannte „Magnetic Particle Imaging“. Die Arbeit entstand in Gelsenkirchen und Brasilien und führte bereits zu vier Fachartikeln und zwei Promotionsangeboten. Euting hat sie abgelehnt und stattdessen bei einem renommierten Unternehmen seine Berufskarriere begonnen.
Die weiteren Preisträger:
Daniela Falkenstein aus Gelsenkirchen ging im Studiengang Journalismus und PR für ihren Bachelor der Frage nach, ob sich „Augmented Reality“, also angereicherte Realität als neues Marketinginstrument eignet oder nur eine neue, technische Spielerei ist. Für die „praktische Relevanz“ ihrer Arbeit gab’s Sonderlob. Als Jahrgangsbeste schloss sie mit der Note 1,4 ihr Studium ab.
David Barkowski (Master, Energiesystemtechnik) fertigte seine Arbeit mit Siemens als Kooperationspartner über die „Konzeptentwicklung eines Außengehäuses für Niederdruck-Dampfturbinen“ an. Seine Konstruktionsidee verbessert die Energieausnutzung und macht beispielsweise Fernwärmekoppelung möglich. „Ein exzellentes Ergebnis“, findet sein Prof. und FH-Vize Dr. Michael Brodmann.
Jan Jeurink beschäftigte für seinen Masterabschluss in Mikro- und Medizintechnik die Verbesserung im Produktionsprozess von Solarzellen. „Von der Sorte Studenten“, sagt sein betreuender Professor, „hätten wir gerne mehr“.
Matthias Kowalski entwickelte im kooperativen Bachelor Studiengang Elektrotechnik für Siemens ein „zuverlässiges Verfahren zur Berechnung des Erregerstroms bei Turbogeneratoren“. Damit, so sein Prof., „haben sich schon Generationen von Ingenieuren befasst. Doch Kowalski fand eine Berechnung, die genauer ist als bisherige Verfahren ist.
Stefan Hans (Bachelor, Elektrotechnk) erarbeitete eine Messmethode, die hilft , Leistungsschalter eines Hochspannungsnetzes auf ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen.
Martin Matern hat für seinen Management-Master unterschiedliche Erhebungsmethoden für die Leistungserfassung in Krankenhäusern überprüft.
Matthias Hantes Arbeit (Bachelor, Wirtschaft) hilft bei der Ermittlung, wie viel klimarelevante Schadstoffe beim Produktionsprozess eines Auto-Zulieferers entstehen.
Ingo Schwan (Master, Informatik) untersuchte eine Methode, mit „grafbasierten Clustern“ große Datenmengen zu kleineren Paketen zusammenzuschnüren.
Florian Simroth schließlich (Bachelor, Maschinenbau) entwickelte für selbstbalancierende Elektroroller eine drahtlose Übertragung von Messwerten.
Ioan Florin Secosan aus Rumänien hat sich wissenschaftlich und sozial hervorgetan. und bekommt dafür den mit 1000 Euro dotierten Preis des „Deutschen Akademischen Austauschdienstes“. Secosan promoviert derzeit als wissenschaftlicher FH-Mitarbeiter. Sein Verfahren zur Verschleißprüfung im Inneren von Rohren ist zum Patent angemeldet.