Nachrodt.

Erst die berufliche Praxis, oder gleich ins Studium? Diese Frage stellte sich Christoph Padberg, nachdem er an der Internatschule Seilersee in Iserlohn das Abitur bestandenen hatte. „Lieber mal in den Beruf hineinschnuppern. Studieren geht dann immer noch“, entschied der Abiturient. Und mit Technik sollte der Beruf zu tun haben.

Beruf muss mit Technik zu tun haben

Gut, dass ein Bekannter beim Automobilzulieferer Kostal in Lüdenscheid tätig ist. Dort bewarb sich Christoph Padberg um eine Ausbildungsstelle zum Verfahrensmechaniker im Bereich Kunststoff- und Kautschuktechnik. Das war vor drei Jahren. In diesem Sommer gehörte der mittlerweile 25-Jährige nach der Abschlussprüfung zu den Landesbesten in seinem Beruf und wurde beim großen IHK-Festakt in der Bochumer Jahrhunderthalle für diese herausragende Leistung ausgezeichnet.

Ausrichter der Veranstaltung war dieses Mal die IHK Mittleres Ruhrgebiet. Von den mehr als 81 000 Absolventen aus den 140 vertretenen Berufsbildern von A wie Automobilkaufmann bis Z wie Zerspanungsmechaniker wurden aus der Gruppe der Prüflinge mit sehr gutem Gesamtergebnis nur die Besten der Besten zu dieser Ehrung eingeladen. Unter ihnen der Nachrodter Christoph Padberg.

Der ist selbst überrascht, wie leicht ihm die Prüfungsaufgaben von der Hand gegangen sind. „So riesig viel habe ich gar nicht getan“, gesteht er. Basis für den Erfolg sei die gute Vorbereitung durch die Kostal-Ausbildungsbetreuer. „Das ist ein sehr guter Ausbildungsbetrieb.“

Abdeckplatte für BMW-Dachkonsole

Vom Aufbau des Werkzeugs bis zur Qualität der Kunststoffe reichten die Fragen im theoretischen Teil. In der Praxis hat der Nachrodter die Abdeckplatte für den SOS-Knopf in einer BMW-Dachkonsole gefertigt. Das Ergebnis beeindruckte die Prüfer und führte geradewegs zur Bestenehrung nach Bochum.

Christoph Padberg ist seinem Vorsatz treu geblieben: Seit einigen Wochen studiert er Maschinenbau, Fachrichtung Kunststofftechnik, an der Fachhochschule Iserlohn. Ziel ist der Bachelor-Abschluss.

„Das ist richtig stressig“, fasst der junge Nachrodter die ersten Eindrücke zusammen. Vom lustigen Studentenleben könne keine Rede sein. Im Gegensatz zur früher wird heute bei den neuen Studiengängen ein Riesenprogramm in kurzer Zeit absolviert. Wer da mitkommen will, muss richtig reinhauen. Zeit für die Hobbys Hundesport und Jagd bleibt Christoph Padberg kaum noch.