Gelsenkirchen.
Lob und Titel für die pädagogische, soziale und sportliche Qualität seiner Schule hat es in Serie gegeben. Nun hat Georg Altenkamp, seit 1992 Schulleiter an der Gesamtschule Berger Feld, selbst einen Preis überreicht bekommen.
Der Lehrer und Hobbysportler („Ich bin Ruderer und Turner.“) wurde mit dem Wolf-von-Reis Aktorenpreis geehrt – eine Auszeichnung der Fachhochschule Gelsenkirchen. Mit der Begrifflichkeit tat sich Altenkamp, Jahrgang 1947, Dienstagabend im Industrieclub noch etwas schwer. „Jetzt bin ich Akteur oder Aktivist“, scherzte er. Beides wohl.
"Reisender in Sachen Pädagogik durchs Ruhrgebiet“
Unter seiner Leitung bekam die Schule ein klares Profil, das sie im Unterrichtsalltag „lebt“. Und mit einer Konzeption des Förderns und Forderns entwickelte sich die Gesamtschule Berger Feld vom lokalen Problemfall zur international vernetzten Vorzeigeschule des Sports, die nicht nur zig Bundesligaprofis aufs Leben vorbereitete. Das Konzept der Eliteschule des Fußballs ist mit klingenden Namen verbunden: Neuer, Özil, Höwedes, Draxler, sie alle sind Berger-Feld-Schüler.
„Als Reisender in Sachen Pädagogik durchs Ruhrgebiet“ ist Altenkamp längst in Gelsenkirchen angekommen. Die Auszeichnung nutzt er auch als Chance, um für seine Schul-Ideen zu werben: für moderne Strukturen des Managements, für klares Profil auf dem Bildungsmarkt, für Erziehung zur Weltoffenheit, für Integration und Brücken ins Arbeitsleben.
Stiftung und Urlaub
Um den Strukturwandel der Emscher-Lippe-Region hat sich Altenkamp nachhaltig verdient gemacht, finden die, die ihn an diesem Abend würdigen. Wie Uwe Roth, der Vorsitzende des Hochschulförderkreises. „Der Stifter hätte seine helle Freude an dem Preisträger gehabt“, glaubt er.
Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung geht auf den 2008 verstorbenen Wolf von Reis zurück, der über 20 Jahre lang Vorsitzender der Gelsenkirchener Hochschulfördergesellschaft und auch Ehrensenator der Fachhochschule Gelsenkirchen war. Ein Teil des Preisgeldes wird Altenkamp für ein Schulprojekt weiterleiten, ein Teil wird an die Manuel-Neuer-Stiftung fließen. Auch für einen Urlaub mit seiner Frau Gabriele, schätzt er, wird was übrig bleiben. Den dicken Preisträger-Blumenstrauß gab er direkt an sie weiter.
Potentiale nicht nur in der Bildung heben
Gut 50 Zuschauer verfolgten die kleine Zeremonie im Industrieclub, der „immer mehr zum Wohnzimmer der Fachhochschule wird“, wie Michael Brodmann betonte. Mit Christopher Schmitt, Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände Emscher Lippe und Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative, war der FH-Vizepräsident Gastgeber für den Abend, der mit dem FH-Förderkreis wieder unter dem Vorzeichen „Campus meets business“ stand.
Das Treffen von Wirtschaft und Wissenschaft wird stets durch die Vorlesung eines Hochschul-Angehörigen gewürzt. Emschertainment-Chef Prof. Helmut Hasenkox übernahm souverän den Part. Sein Thema: „Die demografische Keule in der Veranstaltungswirtschaft.“ (Ein) Fazit der komplex-informativen 45 Minuten: Potentiale müssen nicht nur in der Bildung gehoben werden...