Gelsenkirchen. . 15 Galerien und Kunststätten hatten für Samstag und Sonntag zum mittlerweile dritten Mal mit dieser gemeinsamen Aktion Kunstinteressierte zu einem Kreativ-Bummel in den Süden der Stadt eingeladen.

„Licht an!“ – das war wieder Kunst am laufenden Meter. Und das im wahrsten Sinne der Wörter. 15 Galerien und Kunststätten in Ückendorf, längst zur Marke Galeriemeile verschmolzen, hatten für Samstag und Sonntag zum mittlerweile dritten Mal mit dieser gemeinsamen Aktion Kunstinteressierte zu einem Kreativ-Bummel in den Süden der Stadt eingeladen. Im Fokus: Malerei, Skulpturen, Fotografie, Lesungen, Konzerte und mehr.

"Tür auf!"

700 Laternen aus Papier sollten am ersten Adventswochenende den Weg über die Bergmannstraße und Flöz Sonnenschein – hier ist der Großteil der Ateliers angesiedelt – von Kunst zu Kunst leuchten. Doch bis auf die hell erleuchteten Schaufenster blieben die Straßen im Dunkel des Novembers liegen. Jedes Atelier hatte ein Kontingent an Laternen zur freien Verfügung gestellt bekommen, erklärte Susanne Becker vom Büro für lokale Wirtschaftsentwicklung Gelsenkirchen-Südost, das neben „Licht an!“ auch die ähnlich strukturierte Aktion „Tür auf!“ gemeinsam mit den Künstlern koordiniert.

Im Domizil des Bundes Gelsenkirchener Künstler (BGK) ging’s los. Hier zeigten die angeschlossenen Künstler Arbeiten zum Thema „Rundes und Eckiges“. Da quollen die Rechtecke eines schwarzen, geknüpften Netzes aus einer aufgebrochenen Kugel aus Pappmaché. Da bildeten bunte, eckige Mosaiksteinchen einen lückenhaften dynamischen Kreis. Da verschwanden auf einer runden Scheibe aufgemalte Waben im schwarzen Farb-Nebel.

„Das Runde muss ins Eckige“

In seiner Eröffnungsrede betonte Oberbürgermeister Frank Baranowski, dass die beteiligten Künstler mit der „Vernetzung zur Galeriemeile“ eine „Marke mit Strahlkraft geschaffen“ haben. Hans-Jörg Loskill, WAZ-Kultur-Redakteur außer Dienst, zog in seiner Einführung den wohl gewollt naheliegenden Vergleich zum Fußball-Leitmotiv „Das Runde muss ins Eckige“, sprach im Zusammenhang mit Gegensätzlichem gar von Schwarz-Gelb und Blau-Weiß, stellte jedoch letztendlich fest: „Hier geht es um Kunst. Um klassische, akademische, kühne, nicht in Genres einteilbare Kunst.“ Das beeindruckende musikalische Rahmenprogramm der Eröffnung gestalteten Chansonnette Sonia Godoj und Gitarrist Paul Pillath.

Nur einen Steinwurf entfernt stellte die Atelier-Galerie Stein aus. Der Holzschneider und Schriftsteller Heinz Stein präsentierte unter anderem sein neuestes Bild „Rad der Zeit“, las aber auch Gedichte vor – „kabarettistisch aufgemöbelt“. Im Atelier Wilfried Stephan warteten abstrakte Acrylbilder, im Eurasia Kulturverein Bilder der „Alten Knabenschule“ aus Hamm. Industrie- und Stadtlandschaften der Emscherregion zeigte der Fotograf Joachim Schumacher in der Stadtteilgalerie „bild.sprachen“, Carsten Klein Natur-Fotografie in der angeschlossenen Galerie Hundert, und und und. In der Kunststation Rheinelbe und in der Künstlersiedlung Halfmannshof luden Kunstmärkte zum Trödeln und Kaufen ein.

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