Gelsenkirchen.

Mehr als ein Jahr lang war die Kita an der Lothringer Straße in Rotthausen eine Baustelle – und das im laufenden Betrieb. Mehr als ein Jahr lang erlebten die 50 Kinder der Einrichtung die Sanierungsmaßnahmen hautnah und wurden dabei selbst zu kleinen Forschern. 450.000 Euro kostete die Modernisierung. Montag wurde die Fertigstellung gefeiert.

„Wenn so viel zum Thema Energie an unserem Gebäude passiert, dann wollen die Kinder auch wissen, was da los ist“, erklärt Kita-Leiterin Petra Müller. Sie und ihre fünf Mitarbeiterinnen werkelten, experimentierten und entdeckten mit den 2- bis 6-Jährigen allerhand rund um Sonnen-, Wind- und Wasser-Kraft. „Das Forschermobil war bei uns zu Gast und hat Experimente zum Thema Elektrizität gezeigt. Einen Tag haben wir im Energielabor im Wissenschaftspark verbracht und eine eigene Windkraftanlage gebaut“, so Müller, die die Kita seit 1992 leitet.

Wissenswertes rund um den Klimawandel vermitteln

Alle Projekte wurden auch künstlerisch begleitet, so dass jetzt im Bewegungsraum der Einrichtung an der Lothringer Straße ein großes Kunstwerk hängt und ein weiteres Werk im Außenbereich der Kita einen neuen Platz finden wird.

Ebenfalls einen energiegeladenen Tag erlebten einige Schüler der Lessing-Realschule an der Grenzstraße in Schalke. Diplom-Biologe Holger Voigt erklärte den Schülern alles Wissenswerte rund um Klimawandel und Wetterphänomene. „Seit 2004 sind wir auf ,Deutschland-Tour’. An 200 Projekttagen in den Schulen versuchen wir die Kinder für das Thema zu sensibilisieren“, so der Gelsenkirchener Voigt.

Über die Kinder die Eltern erreichen

Finanziert wird das durch die Lampenindustrie, die damit versuchen will, das Umweltbewusstsein rund um Energiesparlampen bei den Schülern zu stärken. Um sein Auditorium für die zugegeben komplexe Materie zu begeistern, hatte Voigt allerhand aufgefahren. „Ich habe euch hier auf dem Balkon eine Antenne aufgebaut, mit der wir Live-Bilder von der Erde von einem Satelliten aus dem Weltall bekommen. So werden wir dann später auch eine Wettervorhersage machen“, erklärte der Diplom-Biologe. „Cool“, raunte es aus den Bankreihen zurück.

„Mit der Klimaexpedition erzielen wir Erfolge, denn die Kinder gehen als Multiplikatoren in ihre Familien zurück und erzählen, was sie in der Schule erlebt haben. So erreichen wir dann vielleicht auch die Eltern.“ Und so verstehen schon Kinder, warum der Umweltschutz unverzichtbar ist und es besser ist, sich auf’s Fahrrad zu schwingen, anstatt das Auto zu nutzen. Nicht nur für die eigene Gesundheit.