Gelsenkirchen. Alternative Energiesysteme waren ein gefragtes Thema beim 8. Immobilientag im Wissenschaftspark. Besonders Interesse wecke in Gelsenkirchen die Solarenergie. Doch nicht nur die - auch Baugrund und Wohnflächen in der Stadt sind äußerst begehrt.

Energiesparen und Bauen - das waren die beiden gefragtesten Themen beim 8. Immobilientag im Ückendorfer Wissenschaftspark. Bereits um zwölf Uhr war es gerappelt voll, die Berater an den 40 Infoständen hatten längst keine ruhige Minute mehr.

„Die Nachfrage ist sehr stark“, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski, „sowohl bei den Kreditinstituten als auch bei den Bauunternehmen.“ So ließen sich die einen von der Polizei in Fragen der Einbruchsicherung beraten, während andere direkt im Eingangsbereich hängen blieben und sich von der Holz Meyer KG die neusten Holztrends vorstellen ließen. Besonders gefragt waren jedoch gerade die Stände, die sich mit alternativen Energien beschäftigten. „Die klassischen Energiepreise laufen den Menschen weg, da steigt durchaus das Interesse an alternativen Möglichkeiten“, so der OB.

"Solarenergie sehr gefragt"

Einer, der von dieser neuen Nachfrage profitiert ist Dachdeckermeister Volker Lange, der gemeinsam mit seinem Bruder Peter einen Betrieb in Ückendorf betreibt. „Gelsenkirchen ist als Solarstadt ein Standort, an dem Solarenergie sehr gefragt ist“, so Lange. Zudem erwartet er, dass viele Kunden nach der atomare Katastrophe in Japan vermehrt auf Solarstrom umschwenken werden. „Klar, das ist immer ein Kostenfaktor, aber vielleicht ist in Zukunft wieder mit mehr staatlicher Förderung zu rechnen“, sagte Lange.

An den Stand der Dachdecker kamen auch junge Leute. „Viele Jungverheiratete wollen bauen, haben bereits Vorwissen und lassen sich hier gezielt beraten“, so Lange. Natürlich käme auch mal ein handfester Auftrag durch die neugewonnenen Kontakte zustande. Eine so genannte „Win-Win“-Situation.

So viel Baugrundstück wie noch nie

Doch nicht nur die Nachfrage nach alternativen Energiesystemen war hoch, auch die Bauunternehmen hatten gut zutun. „So viele Baugrundstücke wie im Moment hat es noch nie in der Geschichte Gelsenkirchens gegeben“, sagte Baranowski. Langsam müsse man aufpassen, nicht zu viel eigene Konkurrenz entstehen zu lassen - auch wenn das Interesse an attraktiven Wohnflächen in Gelsenkirchen hoch sei. „Mir erzählte noch jemand, dass er aufgrund der gute Lage und den günstigen Preisen aus einer Nachbarstadt nun nach Gelsenkirchen ziehe“, so der OB.

Das Besondere: Für (fast) jeden Geldbeutel ist was dabei. Vor allem die Bauprojekte „Wohnen am Stadtgarten“, „Wohnen am Mühlenteich“ und „Graf Bismarck“ seien da sehr vielseitig. „Die Grundstücke am Stadtgarten sind bereits fast ausverkauft und für das Graf Bismarck-Gelände wurde kürzlich der erste Bauantrag gestellt“, so Baranowski. Hier und auch bei dem noch anstehenden Projekt „Schalker Verein“ sehe er wichtige Entwicklungen des lokalen Immobilienmarktes.

Darüber, dass der Standort auch finanziell zum Bauen geeignet ist, informierten Sparkasse und die Volksbank. „Auf jeden Fall lohnt es sich in Gelsenkirchen zu bauen“, sagte Udo Kramer, Pressereferent der Sparkasse, „die Zinsen sind niedrig und die Immobilien preiswert.“