Gelsenkirchen.
Kenner können es kaum erwarten, bis er wieder vorliegt, der neue Werkstatt-Kalender. Seit 1978 bietet er vielen Kunstliebhabern den attraktiven Jahresüberblick schlechthin. Am Freitagabend wurde der Kalender 2012 in der Galerie „werkstatt“ an der Hagenstraße vorgestellt. Zeitgleich eröffnete der Verein eine Ausstellung, in der auch einige der Kalenderdrucke im Original zu sehen sind.
Zudem können sich die beteiligten Künstler in den unterschiedlichen Facetten ihres Schaffens vorstellen.
Der Kalender besticht auch diesmal durch eine gewohnt hohe Qualität. In guter Tradition enthält er auch in seiner 36. Ausgabe wieder sechs handsignierte, auf geprägtem Bütten gedruckte Arbeiten von sechs Künstlerinnen und Künstlern. Jedes Blatt gilt für zwei Monate und ist nur lose angeheftet, so dass es die Zeit auch losgelöst vom Kalenderer überdauern kann.
Collage aus Zahlen, Texten, Zeichnungen
Neben den drei „werk-statt“-Künstlern Heike Feddern, Harald Lange und Many Szejstecki sind in diesem Jahr Beate Hagemann, Jürgen Kramer und die Bildhauerin Anja Weinberg mit von der Partie.
Die beteiligten Künstler zeigen zudem Ausschnitte aus ihrem Werk in der Ausstellung.
Das ebenfalls signierte Titelblatt des Kalenders ziert eine informelle Arbeit in erdigen Naturtönen der Gelsenkirchener Künstlerin Claudia Tebben. Die Gladbecker Künstlerin Beate Hagemann zeigt eine ebenfalls in braun-beigen Farben gehaltene Collage mit Versatzstücken aus Zahlen, Texten und Zeichnungen. In der Ausstellung ist Hagemann u.a. mit neuen Schatten-Collagen vertreten.
Federleichtes, farbiges Aquarell
Jürgen Kramers Kalenderblatt zeigt ein federleichtes, farbiges Aquarell. Many Szejstecki, Mitbegründer und bis heute Seele der Galerie, die inzwischen von einem Verein getragen wird, stellt sich mit einer seiner fantastischen, farbigen Konstruktionen vor, in den Formen zu schweben scheinen.
Heike Fedderns Porträt einer Frau mit dem Titel „Madonna“ trägt bestechende surreale Züge. Weitere Frauengesichter zeigt die Ausstellung.
Auflage von 300 Exemplaren
Das Kalenderblatt der Bildhauerin Anja Weinberg besticht durch ein Foto von einer farbigen, hölzernen Skulpturengruppe mit drei Jugendlichen. Aus kastenförmigen Objekten in der Ausstellung wachsen Formen und Figuren heraus. Harald Lange fügt in seinen architektonischen Collagen Versatzstücke zu verstörenden, vielschichtigen Kompositionen zusammen.
Den Kalender gibt es in der „werkstatt“, Hagenstraße 34, zum Preis von 45 Euro, und in den Buchhandlungen Junius und Kottmann. Er ist ist einer Auflage von 300 Exemplaren erschienen.
Die Ausstellung ist bis zum 5. Januar zu sehen. Öffnungszeiten: di, mi, do, fr 16 bis 18 Uhr, sa 11 bis 13 Uhr.