Gelsenkirchen. .

Acht Jahre lang hat er an einem ungewöhnlichen Ort gelebt und gearbeitet. Jetzt ist der bildende Künstler Jürgen Stutzinger umgezogen und lebt und arbeitet erneut an außergewöhnlicher Stätte. Von einem riesigen Lagerraum auf Rhein-Elbe hat es den Gelsenkirchener nun auf einen Hinterhof an die Liboriusstraße verschlagen.

Und hier fühlt er sich inzwischen ebenso wohl wie auf dem ehemaligen Zechengelände. In der neuen Werkstatt stehen dem 52-jährigen transdisziplinären Künstler nun ein Grafikraum, eine Glaswerkstatt, Lager und ein Atelier für Papierarbeiten zur Verfügung.

Ein Ort, den er in Zukunft, ähnlich wie auf Rhein-Elbe, auch interessierten Kunstfreunden zugänglich machen will. Stutzinger installierte in Gelsenkirchen schon 2005 eine neue Salon-Kultur, mit Events, bei denen sich Kreative unterschiedlicher Genres zum Austausch trafen. Das soll in der neuen Werkstatt fortgesetzt werden.

Zudem will er regelmäßig an jedem ersten Sonntag im Monat ein offenes Atelier einrichten, zum Gucken, Reden, Stöbern.

Stutzinger, das dokumentiert sein Atelier, arbeitet an vielen Projekten gleichzeitig, schafft Objekte aus bunten Glasscherben und Textausrissen, arbeitet literarisch, schafft Kreationen im Internet, ist an Ausstellungen und einem Postkartenprojekt der Deutschen Kunst Manufaktur beteiligt, er schuf Videoinstallationen und Kurzfilme, war in das offizielle Ruhr.2010-Programm eingebunden.

Work in progress

Im Glasatelier geht gerade eine große Arbeit zum Thema Terror Richtung Vollendung, eine Collage aus Texten und Bildern: „Dieses Werk habe ich bereits 1998 begonnen und immer wieder erweitert.“ Auch das ein Arbeitsprinzip Stutzingers: sammeln, suchen, entdecken, entwickeln. Work in progress.

Die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Prozessen und die Analyse der spannungsreichen Beziehung von Alltag und Kunst zeichnet viele von Stutzingers Werken aus.