Gelsenkirchen. . Vor zwei Kirchen im Stadtsüden wurden mehrfach tote Fische abgeladen. Die Frage nach dem Warum kann im Moment noch niemand beantworten. Die Funde übersteigen Fischabfälle aus einem Privathaushalt bei weitem.
In der frühen Christengemeinschaft war der Fisch ein unauffälliges Erkennungszeichen. Bei der biblischen Speisung der Fünftausend erfuhren neben fünf Broten zwei Fische eine wundersame Vermehrung. Die Symbolkraft des Fisches ist es denn auch, die in der Verwaltung der Propstei St. Augustinus die Vermutung zumindest nicht ausschließen lässt, dass der oder die Übeltäter, die bereits drei Mal übelriechende Fischabfälle vor den Eingang der Propsteikirche geschüttet hat bzw. haben, vielleicht Kritik an der Kirche zum Ausdruck bringen möchte.
Vom Gestank angewidert
Zuletzt fand der Küster am Einheitsfeiertag, 3. Oktober, gegen Mittag den stinkenden Fischmüll vor der Kirche. „Da am Morgen alles sauber war, lässt sich der Tatzeitraum auf 9 bis 12 Uhr begrenzen“, schätzt Nina Kim von der Verwaltungsleitung der Propstei. „Ich bin mir nicht sicher, ob jemand die Kirchenbesucher animieren möchte, Fisch zu kaufen - wobei diese Aktionen sicher wenig förderlich sind - oder seinen Unmut über die Kirche zum Ausdruck bringen möchte.“
Gleich wie, Kim und alle, die mindestens vom Gestank angewidert sind, darunter auch Besucher, stehen vor einem Rätsel. Zumal vor etwa zwei Wochen auch vor der St. Josef-Kirche in Ückendorf Fischabfälle im Eingangsbereich lagen. In allen Fällen handelte es sich laut Nina Kim um Mengen, die Fischabfälle aus einem Privathaushalt bei weitem übersteigen. „Es war schon sehr viel Abfall“, sagt sie. „Mit 20, 30 Fischköpfen.“
Sie wisse nicht, was der oder die Verursacher ausdrücken wollen. Sollte es tatsächlich Unmut sein, so lädt sie dazu ein, diese im Kirchenladen vorzutragen. Oder schriftlich mitzuteilen. Aber nicht mehr mit Fischkadavern.