Gelsenkirchen. Die Diplom-Biologin Beate Moenikes arbeitet als Zoopädagogin in der Zoom Erlebniswelt und schickt Kinder auf Forschungsreisen.

Der Raum ähnelt einem Klassenzimmer, mit Tafel, Stühlen und Tischen. Doch rings herum stehen ausgestopfte Tiere und Skelette. Beate Moenikes hält einen Löwen-Schädel in der Hand. „Ist der echt?“ ist oft die erste Frage, die gestellt wird. „Natürlich, den Löwen zu dem der Schädel gehört, hab ich noch persönlich gekannt“, ist dann die Antwort. Das sorgt für große Augen. Unterhaltend und doch lehrreich soll es sein, das Programm der Zooschule.

Beate Moenikes ist Zoopädagogin und gibt Schul- und Vorschulkindern sozusagen Biologieunterricht. Aber von „normalem“ Unterricht kann nicht die Rede sein. Vom Quiz mit Arbeitsblättern zur Rallye, über allgemeine Führungen bis hin zu Beobachtungsaufgaben bietet die Zooschule vielfältige Informationen rund um Tiere und deren Lebensräume.

„Begeistern kann ich mich für alle Tiere und Themen. Aber mein Lieblingsthema sind die Waffen der Tiere“, sagt Beate Moenikes. Hier können Kinder auch von ihren eigenen Erfahrungen berichten, ob nun vom Mückenstich, einem Pferdetritt oder vielleicht einem Hundebiss. Welche Waffe die Fauchschabe zu bieten hat, müssen die Kinder allerdings erst herausfinden und zwar am lebendigen Beispiel. „Ich frage immer, wer der Mutigste aus der Klasse ist und wer sich traut das Insekt aus dem Käfig zu holen. Hier geht gern mal das Gekreische los“, so die Zoopädagogin.

Schildkröten können Panzer nicht verlassen

Besser kommen da die Schildkröten an. Seit einiger Zeit gibt es in der Zoom Erlebniswelt eine „Auffangstation“ für die gepanzerten Tiere, die Beate Moenikes dazu nutzt, den Kindern die unterschiedlichen Arten zu erklären. Und auch Irrtümer werden aus dem Weg geräumt. So ist es zum Beispiel nur ein Gerücht, dass Schildkröten ihren Panzer verlassen können. Der ist nämlich an der Wirbelsäule der Tiere angewachsen.

Vor 20 Jahren kam Beate Moenikes als Diplom-Biologin in die Zoom Erlebniswelt bzw. damals noch in den Ruhrzoo. Mit ihr kam auch die Zooschule, denn die gab es vorher noch nicht. „Gleich in der ersten Woche sollte ich eine Führung machen. Da kannte ich den Zoo noch gar nicht“, erzählt sie. Mittlerweile kennt die Zoopädagogin jedoch jeden Winkel. Sie selbst hat die Zooschule aufgebaut, hat Themen und Programme für Kinder entwickelt.

Dem Löwen fehlte plötzlich ein Zahn

Und eines hat sie besonders schnell gelernt. Auf ihre Materialien muss sie gut aufpassen. „Am Anfang hab ich mal einer Grundschulklasse den Löwenschädel gezeigt. Ich habe mich nur einmal kurz umgedreht, da fehlte dem Löwen plötzlich ein Zahn“, erinnert sie sich. Und niemand wollte es gewesen sein. Den Zahn musste die Biologin dann aus Gips nachformen. „Seitdem kommt alles sofort wieder zur restlichen Sammlung in den Schrank, nachdem ich es gezeigt habe“, schmunzelt sie.

Die Zeit vor den Ferien ist Hauptsaison, weiß Beate Moenikes: „Da haben die Schulen ihre Ausflugstage und die werden gerne mit etwas Lehrreichem verknüpft.“ Programme gibt es für Vorschulkinder, Grundschüler, Schüler ab der 5. Klasse und für Oberstufenschüler und Erwachsene. Je nachdem, welches Thema gerade in der Schule durchgenommen wird, kann der jeweilige Lehrer aber auch andere Ideen vorschlagen.

Zooschule ist kostenlos

Die Zooschule ist kostenlos, die Schulkinder zahlen lediglich den regulären Zooeintritt im Gruppentarif. Und eines ist garantiert: Langeweile kommt hier keine auf. Wer Interesse hat, kann sich bei Beate Moenikes unter 9545117 melden (am besten in der Sprechzeit: Mo. bis Fr. von 13 bis 14 Uhr). Informationen zu Themen gibt es auch auf www.zoom-gelsenkirchen.de.