Gelsenkirchen. . Jörg Jebram hat seinen Traumjob gefunden: Er ist zoologischer Assistent im Gelsenkirchener Zoom. Nach mehreren anderen Stationen kehrte Jebram in den Zoo seiner Heimatstadt zurück. In einer neuen WAZ-Serie blicken wir hinter die Kulissen des Zooms.
Echt tierisch: Hier haben alle nur Augen für Bären, Löwen, Affen und Giraffen. Der Mensch aber bleibt dezent im Hintergrund. Und sorgt fleißig dafür, dass die Tiere in der Zoom Erlebniswelt ins rechte Licht gerückt werden. In einer Serie stellt die WAZ die Menschen vor, die hinter den Kulissen des Zoos arbeiten.
Jörg Jebram ist einer von ihnen. Der 42-jährige Gelsenkirchener hat vor knapp zwei Jahren im Zoo an der Bismarckstraße seinen absoluten Traumjob gefunden: Er ist der zoologische Assistent und damit für ein breites Aufgabenspektrum verantwortlich.
Die Liebe zum Zoom erblühte allerdings nicht erst vor wenigen Monaten: „Schon als Kind war ich unglaublich fasziniert vom Ruhrzoo und wusste schon damals: Später will ich im Zoo arbeiten.“ Mit seinen Eltern ging Jörg Jebram regelmäßig in den Ruhrzoo, manchmal führte die Reise auch in die Parks nach Münster oder Duisburg.
"Eine echte Herzensangelegenheit"
Intensive Jugenderinnerungen knüpft er wie so viele Gelsenkirchener an diesen Zoo: „Hier habe ich meinen ersten Kuss erlebt.“ Im Kopf hat Jebram sowohl die positiven als auch die kritikwürdigen Aspekte: „Schön war der Eingang mit den Papageien, dann hab ich mich auf die Bären gefreut, auf die Eisbärin Antonia.“ Aber Jebram erkannte auch früh: Artgerecht ist die Haltung dort nicht.
Der Tierfreund studierte Biologie an der Ruhr-Universität Bochum und erhielt seinen ersten Job in einer Tierauffangstation in der Südwestpfalz. Nach zwei Jahren konnte er endlich in einen Zoo wechseln, und zwar nach Worms.
Nun in der Zoom Erlebniswelt seiner Heimatstadt zu arbeiten, erwies sich für Jebram als echter Glücksfall: „Hier eine Stelle zu bekommen, das war mir eine echte Herzensangelegenheit.“ Auch wenn er sich noch immer über alte Bäume freut, die er von früher kennt, oder über vierbeinige Bewohner, die geblieben sind, genießt er die neuen Strukturen seines Zoos.
Qualitätskontrolle bei den Bedarfsmitteln
Hier ist der Biologe zum Beispiel für die Versorgung der Erlebniswelt mit sämtlichen zoologischen Bedarfsmitteln zuständig: „Von der Schaufel über die Voliere bis hin zum Heuballen läuft alles über meinen Schreibtisch.“
Was die Viecher fressen, muss auch der zoologische Assistent wissen. Da gilt es, Frischfutter wie Fleisch, Obst und Gemüse zu ordern, aber auch ausreichend Fertigfutter und frisches Gras, das Bauern aus der Region täglich anliefern. Laub für die Elche und die Giraffen darf auch nicht fehlen. Die Qualitätskontrolle übernimmt der Assistent ebenfalls. Erst kürzlich organisierte Jebram eine bundesweite Fachtagung für Zootierernährung, die im Zoom stattfand: „Wenn uns eine Giraffenhandaufzucht gelungen ist wie jetzt mit Hans, ist das auch für andere Tierparks von Interesse.“
Der Assistent überwacht zudem die Tiertransporte, sorgt für Schädlingsbekämpfung und dreht täglich seine Runde durch die Anlage. Lieblingstiere? „Ich finde alle faszinierend, von der Vogelspinne bis zu den Primaten.“ Ach, einen Lieblingsvierbeiner hat er doch: den Gustav, seinen dreijährigen Hund. Und einen Lieblingsverein: Schalke 04.