Gelsenkirchen. . Tetiana Sarazhynska hat die Geschichte des kleinen Adeligen für die Bühne in der Bleckkirche umgeschrieben und mit Markus Kiefer als Erzähler Saint-Exupéry und Giampiero Piria, der sämtliche Nebenrollen übernahm, zwei ausgezeichnete Schauspieler gefunden.

Eine Brille sollte dem Zuschauer das Theaterstück „Der kleine Prinz“ näher bringen. Diese Brille aus Papier war pechschwarz, ein Durchsehen nicht möglich. Das war auch so gewollt, denn auf der vermeintlichen Sehhilfe war die vielzitierte Kernaussage aus dem Bestseller von Antoine de Saint-Exupéry aufgedruckt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Tetiana Sarazhynska hat die Geschichte des kleinen Adeligen für die Bühne in der Bleckkirche umgeschrieben und mit Markus Kiefer als Erzähler Saint-Exupéry und Giampiero Piria, der sämtliche Nebenrollen übernahm, zwei ausgezeichnete Schauspieler gefunden. Die Premiere am Samstag war laut Pfarrer Thomas Schöps mit „gut 100 Zuschauern“ ausverkauft.

Raum für facettenreiches Spiel

Das minimalistische Bühnenbild gab den beiden Protagonisten ausreichend Raum für ihr facettenreiches Spiel. Kiefer spielte den in der Wüste abgestürzten Saint-Exupéry, der in seiner verzweifelten Lage den kleinen Prinzen erdenkt und sich durch ihn seiner Kindheit und Fantasie besinnt. Die Stimme des kleinen Prinzen kommt vom Band. Kiefers Tochter Marla hat den Text eingesprochen und bringt die Stimmungen ihrer imaginären Figur gut rüber - von vor Freude glucksend bis herzerweichend weinend.

Piria brilliert auf „seinen Planeten“ als die Erwachsenen - als machthungriger König, als raffgieriger Sterneverwalter oder als nach Bewunderung lechzender Gondoliere. „Die Erwachsenen sind wirklich sehr komische Menschen“, notiert Kiefer schließlich, während der kleine Prinz die Vergänglichkeit seiner geliebten Rose erkennen muss.