Gelsenkirchen. . Es gibt sie doch noch, die Quelle, aus der etwas Geld in die leere Stadtkasse sprudelt. Die Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH, kurz: GEW, berichtete am Freitag über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2010.

„Sehr zufrieden“ sei man mit dem Ergebnis, hieß es. Diese Auffassung teilten Geschäftsführer Ulrich Köllmann, Prokurist Heinz Nadorf und der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Klaus Haertel (SPD) einhellig. Kein Wunder: Der Jahresüberschuss der Stadttochter beträgt immerhin 2,155 Millionen Euro. Zieht man den Fehlbetrag aus dem Vorjahr in Höhe von 266 000 Euro ab, wird die GEW-Gruppe rund 1,9 Mio. Euro an die Stadt Gelsenkirchen ausschütten. Ein Tropfen auf den heißen Stein, angesichts einer erdrückenden Schuldenlast in Höhe von 150 Mio. Euro und einem nicht genehmigten Haushalt – aber ein positives Signal in tristen Zeiten.

Auffällig ist der enorme Sprung von einem Fehlbetrag im Jahr 2009 zu einem positiven Jahresergebnis 2010 im siebenstelligen Bereich. Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe, die Ulrich Köllmann der WAZ auf Nachfrage nannte: „Wir haben eine Steuerrückstellung in Höhe von gut einer Million Euro, die wir als Vorsichtsmaßnahme für die Ruhr Zoo Betriebsgesellschaft angelegt hatten, im vergangenen Jahr auflösen können. Außerdem ist die GEW bekanntlich an der ELE, der Emscher Lippe Energie GmbH, beteiligt. Hier hat eine Ergebnisabführung für das Geschäftsjahr 2010 stattgefunden, die es im Jahr zuvor nicht gegeben hat.“

Insgesamt bilanziert die GEW-Gruppe einen Umsatzerlös in Höhe von 76,11 Mio. Euro für das vergangene Jahr, der mit 761 Mitarbeitern erzielt worden ist. Das sind 36 Kräfte mehr als im Vorjahr. Noch bemerkenswerter aber ist die Tatsache, dass die Stadttochter mittlerweile 46 Auszubildende in zehn Berufsgruppen beschäftigt. Haertel und Köllmann wiesen in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass im Bereich des Fachangestellten für Bäderwesen, früher schlicht: Bademeister, sogar kurzfristig noch etwas möglich sei, „alle anderen Stellen aber sind besetzt“.

Der absolute Renner

Der absolute Renner unter den jungen Leuten ist der Ausbildungsberuf Tierpfleger in der Zoom Erlebniswelt. Die kommt angesichts der enormen Kapitalkosten für getätigte Investitionen in einer Höhe von ca. 90 Mio. Euro mittelfristig aber noch nicht auf einen grünen Zweig. Obwohl sich die Zahlen grundsätzlich sehen lassen können: Fast 1,1 Millionen Besucher wurden im vergangenen Jahr an den Zookassen gezählt, die Erlöse stiegen auf 13,6 Mio. Euro an – trotzdem aber bleibt der Bilanzwert mit 3,25 Mio. Euro weiterhin negativ.