Gelsenkirchen.
Zeitgenössische Lichtzeichen treffen auf über 2000 Jahre alte, chinesische Kunst: Am Samstag, 4. Juni, eröffnen das Atelier „Kunst in der City“ an der Weberstraße 64 und die Arts-Praxis in der Von-Oven-Straße 10 eine Gemeinschaftsausstellung mit dem Titel „China zu Gast“.
Die Liebe zum Detail ist es, die direkt ins Auge fällt: winzige rote Papierschnitte, gefertigt vom Volksstamm der Uiguren aus dem Altei, dem mittelasiatischen Hochgebirge, das an China, Kasachstan, Sibirien und die Mongolei grenzt.
Modernes China trifft auf Tradition
Kleine Schmetterlinge, Fische und Vögel, die feine Muster auf ihren Flügeln und Flossen tragen. In der Arts-Praxis stehen sie ebenso kleinformatigen Werken von Horst Schielmann gegenüber, der sie seit langem sammelt. Schielmann selbst hat mit Licht und Fotografie experimentiert, ließ Tempeltänzerinnen und Tai Chi Lehrer mit Leuchtstäben und LED-Lampen tanzen.
Dann fing er die Lichtpunkte ihrer Bewegungen ein und hielt sie fest, umrahmt von schwarzen Flächen. So trifft das heutige China, in seinen Bildern ausgefallen porträtiert, auf die alte chinesische Tradition. Aus der Ferne betrachtet wirken auch Horst Schielmanns Werke wie asiatische Schriftzeichen - so spannt sich ein kunstvoller Bogen zu den Scherenschnitten.
Reise durch die Kunst-Welten
Ergänzt wird diese Bilderreise mit Aquarellarbeiten des Chinesen Bing-Yan Yin, den Horst Schielmann bei seinen Asien-Reisen persönlich kennenlernte und dessen Bilder er nach Gelsenkirchen exportierte.
„Mich reizt dieses internationale, das passt gut zur Idee der Galerie ohne Grenzen“, erzählt Jenny Canales, in deren kleinem Atelier an der Weberstraße die Aquarelle ausgestellt werden. Hier beginnt am Samstag auch die Reise durch die beiden Kunst-Welten: Um 18 Uhr wird die Gemeinschaftsausstellung hier offiziell eröffnet, bevor die Kunstinteressierten weiterziehen können in die fünf Minuten entfernt gelegene Arts-Praxis, wo ein chinesischer Imbiss auf sie wartet.