Gelsenkirchen-Buer. Der 29-jährige Informatikstudent Thomas Deutsch und sein 25-jähriger Kommilitone Valentin Manthei bereiten sich auf eine 16.000-Kilometer lange Radtour Richtung China vor. 130 Kilometer wollen sie pro Tag schaffen und elf Länder durchqueren.

Eigentlich könnte es heute schon losgehen. Der Rad ist technisch überprüft, die diversen Einreiseformalitäten sind so gut wie geklärt, das weit entfernte Ziel ist fest im Blick. Am ersten April-Sonntag bricht Thomas Deutsch zu einer Radtour auf. Zusammen mit seinem Kommilitonen Valentin Manthei will er Ende Juli das knapp 16 000 Kilometer entfernte Hongkong erreicht haben.

Beim Lesen verschiedener Reiseberichte formte sich die Idee zu dieser halben Welt-Umrundung. „Wir wollen zeigen, dass es geht“, erzählt der 29-jährige Informatikstudent. Ein gutes Jahr dauerten die Vorbereitungen, jetzt ist jede Etappe dank Computerunterstützung exakt berechnet. „Wir wollen am Tag rund 130 Kilometer schaffen“, haben sich die beiden Radler vorgenommen. Mitnehmen werden Thomas Deutsch und Valentin Manthei (25) nur das, was unbedingt notwendig ist. „Beim Packen besteht die Kunst im Weglassen“, erklärt Deutsch. Dazu gehören zum Beispiel Straßenkarten. Für Orientierung werden zwei Satellitenempfänger sorgen, ihre Cyclecrossräder („das sind fast schon Rennräder“) verfügen nicht über einen Stahlrahmen, sondern über eine Konstruktion aus leichtem Carbon und Aluminium. 15 Kilo Gepäck inklusive Zelt, Flickzeug, Werkzeug und PC-Ausstattung, das ist das Maximum.

Verständigung mit Gesten

Tschechien, Österreich. Slowenien, Ungarn, Bulgarien, Türkei, Iran Turkmenistan, Usbekistan und Kirgistan sind die Länder, die durchquert werden müssen. Nicht auf der Suche nach der spirituellen Erleuchtung und auch nicht für einen guten Zweck - sondern einfach nur aus der Zuversicht heraus, dass solch ein Mammutprojekt gemeistert werden kann.

Wie es um die multinationale Verständigung bestellt sein wird? Mit Englisch werden Thomas Deutsch und Valentin Manthei kaum weiterkommen. „Russisch wäre wohl am besten“, sagt Thomas Deutsch, aber diese Sprache beherrschen beide Radler nicht. Er hofft, dass sie sich mit Gesten verständigen können.

Auf die lokale Küche einlassen

Neugierig ist er auch auf die internationale Küche. Weil das Kochgeschirr zu Hause bleibt, ist das Duo angewiesen auf das, was sich ihm unterwegs so anbietet. Thomas Deutsch: „Ich bin ein Feinschmecker, ich lass’ mich auf die lokale Küche ein.“ Die erste Etappe führt Thomas Deutsch zunächst bis Bochum. Ein leichter Einstieg, weil es auf der Cranger Straße erst einmal bergab geht. Mit dem Zug geht es nach Kassel, wo er auf Valentin Manthei trifft. Der lange Rest ist „reine Kopfsache“, so Deutsch.