Gelsenkirchen.

Wenn Nudeln, Pommes, Sauerbraten und Jägerschnitzel auf dem Plan stehen, „dann ist hier die Hölle los“. Konrad Kordts lacht. Zwar ist der Pressesprecher der Gelsenkirchener Polizei nicht der typische Kantinen-Esser, aber wenn: „Es schmeckt immer.“

Ein schöneres Kompliment kann man einer Küchenchefin eigentlich nicht machen. „Wir haben das Glück, dass unsere Kantinenwirtin auch Konditorin ist.“ Sagt der Beamte neben Kordts, der gerade genüsslich ein XXL-Tortenstück Schokosahne anstelle einer warmen Mahlzeit verputzt. „Muss auch mal sein“, sagt er grinsend zwischen zwei Bissen.

Guido Hesse ist heute auch in der Kantine des Präsidiums. Rein statistisch, sagt er, isst er hier 1,5 mal wöchentlich. „Das hängt aber nicht mit der Qualität des Essens zusammen, sondern mit privaten Gewohnheiten.“ Im Winter, schwärmt er, da gebe es hier leckere Eintöpfe. „Und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt“, meinen Kordts und Hesse unisono. „Hier gibt’s sogar einen Nachschlag.“ Oder aber für „kleine Esser“ nur eine halbe Portion, die auch nur die Hälfte kostet. Günstig futtern wie bei Muttern, das ist sicher einer der Gründe für Außenstehende, mittags bei der Polizei zu speisen. Sicher obendrein.

Die so gepriesene Köchin Nicole Sobotka (40) lächelt eher bescheiden, wenn man ihr Essen lobt. Zwischen 80 und 120 Menüs serviert sie täglich in der vergleichsweise kleinen Kantine des Präsidiums am Rathausplatz, derweil ihre Eltern Rita und Bernhard Sobotka in der Küche anpacken. Von Mutter Rita hat Nicole Sobotka den Kantinenbetrieb 1996 übernommen.

Goldener Windbeutel 2011

Foodwatch hat den
Foodwatch hat den "Goldenen Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge vergeben.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 2 kommt
Auf Platz 2 kommt "Activia". Danone suggeriere in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung. Doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien seien dünn.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern
abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen
Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen
wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur "dreistesten Werbelüge des Jahres". Mehr als 80.000 Menschen hatten sich laut Foodwatch bei der Online-Wahl beteiligt.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch-
Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
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Ihr Tag beginnt um 6.15 Uhr. Schließlich gibt es auch Frühstück. Wenn das letzte Brötchen weg ist, geht's an die Kochtöpfe. „Meine Mutter macht den Speiseplan“, erzählt „Nici“ Sobotka, den Teller mit „Spaghetti mexikanische Art“ in der einen, zweimal frische Bratwurst, Salzkartoffeln und Kohlrabi in der anderen Hand. Zwischen den einzelnen Gerichten liegen immer drei bis vier Wochen. Anders gesagt: Hier regiert die Vielfalt.

Nachdem am Rosenmontag ein privater Caterer Gammelfleisch und abgelaufene Schoko-Snacks in die Futterpakete von über 100 Polizisten gesteckt hatte, ist Nicole Sobotka wieder am Zug: Voraussichtlich bis zum Sommer kommt die Einsatzverpflegung – zur Freude der Beamten bei Großeinsätzen – wieder aus ihrer Küche. In der Übergangszeit hat „Nici“, wie die Stammgäste der Kantine die 40-Jährige nennen, bereits eine Herausforderung der besonderen Art spielend bewältigt. Beim Rückspiel der Schalker gegen Manchester United waren 850 Polizisten im Einsatz. Kein Problem für die Familie Sobotka: In zwei Riesenpfannen brutzelte es zwölf Stunden non Stop. Weitere sechs Stunden sowie einzeln verpackte 850 Würsten, ebenso viele Schnitzel und andere Leckerchen später waren die Versorgungspakete für die Riesenmannschaft eingetütet. Fleisch und Gemüse wird, klare Sache, selbstverständlich frisch angeliefert.

Und nach Feierabend? Die Kantinenwirtin lächelt: „Zuhause und im Urlaub koche ich nicht!“ Wen wundert’s.