Düsseldorf. .

Eltern und Lehrer sorgen sich um die Qualität des Schulessens. Die Lehrer fordern vom Land einheitliche Standards für Kantinen. Schulministerin Löhrmann lehnt dies ab und sieht die Schulen in der Pflicht.

Die Qualität des Schulessens muss in NRW besser kontrolliert werden: Die­se Auffassung vertreten Lehrer, Eltern und Experten. Der Hauptvorwurf: Weil das Es­sen in Ganztagsschulen günstig sein muss, mangelt es vielfach an Vitaminen und Nährstoffen.

Nun drängt Schulministerin Sylvia Löhrmann die Schulträger, für ein „gesundes, bedarfsgerechtes und leckeres Schulessen“ zu sorgen. Wie Schulen ihre Mensen betreiben, will die Ministerin allerdings nicht vorschreiben. Ihre Sorge: Verbindliche Standards könnten hohe Kosten für das Land verursachen.

Der NRW-Vorsitzende des Philologenverbandes, Peter Silbernagel, hält das für falsch. „Das Land darf den Komplex der gesunden Ernährung bei der Ausweitung des Schulessens nicht ausklammern. NRW muss verbindliche Standards setzen.“

Gutes Essen kostet mindestens drei Euro

Die Vernetzungsstelle Schul­verpflegung NRW vermisst, dass es in je­dem Kreis einen Verantwortlichen für die Schulverpflegung gibt. Der El­ternverband Gymnasien warnt davor, die Aufgabe auf die Eltern abzuwälzen.

Kinder aus armen Familien erhalten vom Land einen Euro Zuschuss zum Schulessen. In der Regel kostet ein Essen aber etwa 2,60 Euro. Für unter drei Euro ist aus Sicht von Fachleuten ein gesundes Essen obendrein kaum anzubieten. In ih­rer Not greifen viele Schulen auf Catering-Firmen, Großküchen oder benachbarte Kantinen zurück – ohne Kontrolle.