Gelsenkirchen.

Wie ein Keil schiebt sich der FH-Neubau in die Buersche Heege. Nach dem ersten Spatenstich im Jahr 2007 folgte in den vergangenen Semesterferien der Umzug. Bei der Besichtigung des Ersatzgebäudes wird klar: Gelsenkirchen ist kein grauer Moloch.

Wie ein riesiger Keil schiebt sich der Neubau in die Buersche Heege. Mit verzerrten, aber klaren Linien verjüngt sich das moderne Gebäude von der Front nach Süden hin, von der Neidenburger Straße weg. „Das Problem war, dass wir ein kleines Grundstück haben, aber ein kompaktes Gebäude brauchten“, sagt Martina Clauß vom Dezernat Gebäudemanagement an der Fachhochschule Gelsenkirchen.

Transparenz stand bei der Planung des „reinen Ersatzgebäudes“ an erster Stelle. Trotz dunkler Grautöne wirkt das kubische Foyer alles andere als finster. Die Decke erstreckt sich bis hoch oben in das dritte Stockwerk und lässt viel Platz für großflächige Glaselemente, die die wuchtige Eingangshalle auch bei schlechten äußeren Lichtverhältnissen klar ausleuchten. Die Pförtner an der Information wirken beinahe schon verloren in der großen Halle.

48 Mio. Euro teurer Neubau

Das Thema Licht zieht sich wie ein roter Faden durch den 48 Mio Euro teuren Neubau, der mehr als 12 000 Quadratmeter Nutzfläche bietet. Dazu zählen die Büros, Seminarräume, PC-Pools, Werkstätten, Lagerräume und Labors der Fachbereiche Maschinenbau, Versorgung und Entsorgung, Elektrotechnik und des Instituts für Journalismus und PR. „Die Seminarräume sind verglast, damit wir gleichzeitig eine Beleuchtung der Flure haben“, sagt Martina Clauß. Intern werden diese transparenten Hörsäle deshalb schon „Aquarium“ genannt. Wünschen Dozenten oder Studierende eine intimere Atmosphäre, können sie sich mit Jalousien vor neugierigen Blicken aus den Fluren schützen und ungestört arbeiten.

Die äußeren Glasscheiben - und daran wurde wahrlich nicht gespart - beweisen auch dem letzten Zweifler, dass Gelsenkirchen kein grauer Moloch ist. Dort draußen, inmitten von landwirtschaftlichen Flächen, bestimmt die Natur die Aussicht der Akademiker. Im dritten Stock fällt der Blick auf den alten Förderturm der stillgelegten Zeche Hugo.

Gebäudeschläuche

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Ein Prunkstück ist auch der im Souterrain gelegene „Große Saal“. „Der Trend geht immer mehr dahin, Räume multifunktional zu nutzen“, sagt die Gebäudemanagerin über die Aula mit dem Regieraum, der Bühne, den großen Flachbildschirmen an der Decke und dem roten Theatervorhang, der als Trennwand eingesetzt werden kann. Moderne Beamer- und Kameratechnik macht aus dem Saal einen idealen Raum für Kongresse, Einführungsveranstaltungen, aber auch größere Vorlesungen.

„Die Außenanlagen werden noch gemacht. Das hat aber keinen Einfluss auf den Studienbetrieb“, verweist Martina Clauß auf die Baustelle vor der Tür. Auch im Inneren ragen hier und da noch Kabel aus der Wand, sind Raumschilder noch aus Papier. Das kann die gute Laune an der FH aber nicht trüben.