Gelsenkirchen. . Traditionsgemäß betete Papst Benedikt XVI. den Kreuzweg zum römischen Kolosseum. Doch nicht nur in Rom, auch in Gelsenkirchen wurde der Kreuzweg gebetet. Rund 100 Gläubige machten sich auf den Weg von der Kirche St. Barbara hinauf zum Mechtenberg.
Der Karfreitag ist auch heute noch für viele Christen ein Tag der Besinnung. Traditionsgemäß betete Papst Benedikt XVI. in 14 Stationen den Kreuzweg zum römischen Kolosseum. Viele tausende Gläubige versammelten sich zu dieser Prozession. Doch nicht nur im fernen Rom, auch mitten in Gelsenkirchen wurde der Kreuzweg gebetet.
Einen hohen Stellenwert und eine lange Tradition hat zum Beispiel der Kreuzweg zum Mechtenberg. Die katholische Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Rotthausen veranstaltet seit 1997 regelmäßig dieses Kreuzweggebet.
Das Hochfest der Christen
„Ostern ist für mich das Hochfest der Christen“, sagte Gemeindemitglied Christa Lenz, „aber ohne den Karfreitag kann man dem Leiden der Menschen ebenso wenig gerecht werden, wie man die Sonne ohne den Regen nicht würdigen kann.“
Rund 100 Gläubige machten auf dem Weg zum Bismarckturm deutlich, wie wichtig ihnen dieser Feiertag ist.
Sechs Stationen waren es, an denen die Prozession Halt machte und den Leiden Christi gedachte. Ausgangspunkt, und damit die erste Station mit dem Titel „Verraten und verkauft“, war die St. Barbara-Kirche an der Danziger Straße. Gemeindereferentin Ingrid Brosch und weitere Gemeindemitglieder lasen aus der Bibel, Meditationstexte, sangen und beteten mit der Gemeinde.
Zudem wurde an jeder Station ein Bild des Künstler Rien Poortvliet gezeigt und betrachtet. „Was siehst du auf dem Bild?“, fragte Brosch den Pfadfinder Max. Der wusste die Antwort natürlich: „Das ist Judas, der die Münzen wegwirft.“ Die Münzen des Verrates. Mit ihm begann der Leidensweg und mit dessen bildlicher Darstellung der Aufbruch zum Kreuzweggebet.
In stiller Besinnlichkeit durch die Idylle
Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel folgten die Teilnehmer dem Kreuz den Schotterweg den Mechtenberg hinauf. Während sie in stiller Besinnlichkeit durch die Idylle aus grünen Wiesen mit Löwenzahn schritten, vergaßen sie jedoch nicht den Anlass ihrer Prozession.
An Station vier hieß es in der Meditation: „Und viele gehen gezwungenermaßen unter ihrem Kreuz. Sie tragen das Kreuz der Armut, das Kreuz des Hungers (...).“ Unterdrückung, Fremde, Heimatlosigkeit - dies sind weitere Begriffe, die aktuelle Leiden der Menschen in Nordafrika oder Japan widerspiegeln. Verstehen fällt mit dem Rotthauser Konzept leicht - es spricht Kinder und Erwachsene an.
Am Ende gab es für jeden eine Rose. „Auch wenn die Dornen für Leid stehen, ist die Rose ein Symbol der Liebe. Das drückt die Hoffnung in schweren Zeiten gut aus“, so Brosch.