Gelsenkirchen. . Der marode Kindergarten am Laarmannshof in der Feldmark ist Geschichte, seit einem Jahr entsteht dort eine moderne Kindertagesstätte ohne Barrieren. Der Neubau hat Platz für 65 Kinder und zwei U3-Gruppen. Er soll Ende dieses Jahres fertig werden.

Aus evangelisch wird städtisch: Der marode Kindergarten am Laarmannshof in der Feldmark ist Geschichte, seit dem Frühjahr 2010 entsteht an der Ecke Pothmannstraße eine moderne integrative Kindertagesstätte. Im Dezember diesen Jahres soll der zweistöckige Bau für 65 Kindergartenkinder und zunächst zwei U3-Gruppen à sechs Kinder fertiggestellt sein.

Projektleiterin Wibke Mues (36): „Da haben die Architekten sich durchaus was einfallen lassen.“ Das Rennen bei der Ausschreibung hatte das Architektenbüro Böttger aus Köln mit einem zweiteiligen Gebäudeentwurf mit Pultdach und charakteristischen Erkerfenstern (in den Farben der Gruppen) gemacht. Wand- und Dachflächen bekommen eine Zinkrautendeckung.

Holz soll ein gutes Raumklima geben

Noch dominiert Holz das Bild auf der Baustelle. „Davon wird hinterher nicht mehr viel zu sehen sein. Aber durch das Holz wird es ein gutes Raumklima geben“, sagt Wibke Mues. Der Vorteil der Holzrahmenbauweise sei der hohe Vorfertigungsgrad, der die Bauzeit wesentlich abkürze. 2,3 Millionen Euro kostet die neue Kita, 180 000 Euro U3-Zuschuss kommen vom Land.

Die zwei im Bau befindlichen Gebäudeteile werden später durch einen zur Straße Laarmannshof ausgerichteten verglasten Eingangsbereich miteinander verbunden. „Wir bauen komplett barrierefrei“, sagt Wibke Mues. Auch ein Fahrstuhl wird im Haupttreppenhaus installiert. Ins Dachgeschoss kommt eine Wärmepumpe, die Heizung in den Fußboden. Die neue Kita erfüllt den Niedrigenergiehausstandard mit einer Holzfaserdämmung.

Mehrzweckraum neben Bewegungsraum

Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes entsteht ein Mehrzweckraum, der mit einer transparenten Trennwand mit einem Bewegungsraum verbunden ist. Außerdem wird es eine große Küche geben. „Jede Gruppe bekommt zusätzlich eine kleine Kinderküche und einen eigenen Waschbereich mit Wickelmöglichkeiten“, sagt Wibke Mues. Weiterhin gibt’s als Besonderheit einen Kinderwagenabstellraum: „Das ist eine Fläche, die man berücksichtigen muss“, findet die Projektleiterin. Die nächsten Arbeitsschritte sind die Installation der Fenster und die Fertigstellung der Fassade. Dann sind die haustechnischen Gewerke (Heizung, Sanitär, Elektro, Lüftung) an der Reihe.

2008 war das alte Gebäude abgerissen worden, der Kindergarten war nicht mehr standsicher, der Boden nicht tragfähig. Deshalb trieb man für den Neubau 27 Betonpfeiler mit je acht Meter Länge in den Boden. „Das ist nicht so ganz der Standard, den wir hier bauen“, sagt die Projektleiterin. Bei der Kampfmittelräumung im Vorfeld sei zudem das Leitwerk einer Brandbombe gefunden worden.

Die Kinder sind derzeit übergangsweise im Gemeindehaus der Kreuzkirche nebenan untergebracht. In der neuen Kita stehen den Kleinen dann 500 Quadratmeter reine Nutzfläche zur Verfügung. Die Fertigstellung ist für Dezember 2011 geplant.