Gelsenkirchen. Wenn alles fertig ist, wird im ehemaligen Revierpark Nienhausen in Gelsenkirchen die Zukunft beginnen: als Gesundheitspark. Umbenannt wurde die Anlage offiziell beim Richtfest in Anwesenheit von Gesundheitsministerin Barbara Steffens.
Der Revierpark Nienhausen ist Geschichte, der Gesundheitspark Nienhausen hat Zukunft. So lautet das Bekenntnis der Städte Essen, Gelsenkirchen und des Regionalverbandes Ruhr (RVR), die am Freitagabend zur feierlichen Umbenennung des Parks einluden. Natürlich ist Gelsenkirchens OB Frank Baranowski gekommen, aber auch Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) ist aus Düsseldorf angereist. Sie nennt den alten-neuen Park ein „attraktives Angebot“ für die Bewohner beider Anrainer-Städte und stellt fest: „Mehr Bewegung und Sport, das ist ein Schlüssel für ein gesundes Leben.“ Wer wollte das bestreiten.
Ohnedies herrscht Harmonie auf der mit Richtkranz und rotem Teppich geschmückten Baustelle; man will hier vergessen lassen, dass der Revierpark schon auf der roten Liste stand, der RVR ihn dichtmachen wollte. Mit 50 Prozent ist der Verband Hauptgesellschafter des Parks, Gelsenkirchen und Essen tragen jeweils 25 Prozent, hatten aber ein ungleich größeres Interesse, das bei ihren Bürgern populäre Angebot zu erhalten.
Weitläufiger, moderner, lichter
Essens Baudezernentin Simone Raskob nennt das Konjunkturpaket II einen Segen, habe es doch beiden Städten ermöglicht, jeweils 1,1 Millionen Euro für den Umbau zu geben. Weitere 650 000 € steuerte der Park bei. „Es galt eine Entscheidung zu treffen: Lassen wir den Park in Stille sterben oder investieren wir“, formuliert Gelsenkirchens Kulturdezernent Dr. Manfred Beck als einer der drei Park-Geschäftsführer.
Das runderneuerte Ensemble ist lichter, weitläufiger, moderner und besteht aus zwei Hauptelementen: Da ist zum einen das Activarium mit elf Saunen, Solarien, dem beliebten Solebecken sowie Massage und Wellness-Angeboten, zum anderen hat sich das Forum zum Seminarzentrum gemausert, das außerdem großzügige Fitness-Räume und eine physiotherapeutische Praxis beherbergt – und einen schönen Blick auf das 30 Hektar große Parkgelände freigibt.
Heitere Zukunft
Das Activarium öffnet sich derweil zum Freibad und gewinnt durch den Umzug des Fitnessbereichs an Weite. „Das Richtfest ist der Startschuss für die letzte Bauphase“, sagt Manfred Beck. Gebaut werde, wie bisher, bei laufendem Betrieb. Beck ist froh, dass man für das Konzept Partner gefunden hat wie den Essener Sportbund, den DJK TuS Rotthausen, aber auch die Ev. Kliniken Gelsenkirchen und den Förderverein Brustkrebszentrum, die hier Angebote machen. Von Aquafitness über Nordic Walking und Wirbelsäulengymnastik bis Zumba reicht es.
Zumba kennen Sie nicht? Das ist eine Art Aerobic zu lateinamerikanischen Rhythmen – Freitag wurde es von Mädchen in den Fitness-Räumen vorgeführt. So heiter sieht die Zukunft von Nienhausen aus, mag sich Zuschauer Thomas Rommelspacher gedacht haben. Der Bereichsleiter Planung des RVR äußerte sich mit Wohlwollen: Als Revierpark stehe man gnadenlos in der Konkurrenz, „als Gesundheitspark haben wir hier nun ein Alleinstellungsmerkmal.“