An Rhein und Ruhr. Die Sauna- und Solebäder in den Revierparks und Freizeitzentren des Regionalverbands Ruhr sind besucherstark ins neue Jahr gestartet. Allerdings: Die Bilanz 2010 fiel weniger erfreulich aus: nämlich mit einem Minus bei den Gästen von rund sechs Prozent.
Die gute Nachricht vorweg: Das neue Jahr hat prima angefangen für die Bäder in den Revierparks und Freizeitzentren des Regionalverbands Ruhr (RVR). Der strenge Winter trieb die Menschen in die Sauna- und Solebäder. Allein im Januar gab es ein Besucherplus von 13%.
Jetzt kommt die schlechte: Im vergangenen Jahr hat sich der Besucherschwund in den Bädern der insgesamt sieben Revierparks und Freizeitzentren fortgesetzt. Obwohl die Freibadsaison super verlief, gab es am Jahresende unterm Strich ein Besucherminus von rund 6% auf 2 020 189 Gäste. Größter Verlierer war dabei Mattlerbusch mit der Niederrhein-Therme im Duisburger Norden. Hier gab es ein Minus von satten 11% auf rund 340 000 Gäste.
Gespräche mit den
Partnern vor Ort
Die Therme muss augenscheinlich in der Konkurrenz mit Nachbarbädern kräftig Federn lassen. Der neue Aquapark am nahen Oberhausener Centro ist ein Besuchermagnet (die NRZ berichtete). Zu-dem lockt das auch noch ziemlich neue städtische Rhein-Ruhr-Bad in Hamborn.
Die Entwicklung in den anderen Bädern mit RVR-Beteiligung in der Rhein-Ruhr-Region verlief sehr unterschiedlich: Vonderort (Oberhausen/Bottrop) hat sich ge-gen den Trend entwickelt und meldet 271 000 Gäste - ein Plus von 1,8%. Hier war im Jahr 2010 eine neue Sauna-Landschaft eröffnet worden.
An der Xantener Südsee locken viele Angebote
In Nienhausen (Essen/Gelsenkirchen) hingegen gab es ein Minus von 7,4% auf rund 214 000 Besucher; der Umbau in einen Gesundheitspark läuft, dem Konjunkturpaket II sei Dank. In Xanten, wo man sich seit dem Ende des Nibelungenbades im Jahr 2008 auf Strandbad und Sauna konzentriert, stieg die Besucherzahl um 3,8% auf etwa 92 000. Ob Wasserski, Bootsfahrten, Tauchen – an der Xantener Südsee locken viele Angebote. 2010 wurde eine neue Hafenanlage in Betrieb genommen.
„Wir suchen nach Möglichkeiten, die Lage der Bäder weiter zu verbessern“, so Jens Hapke. Der RVR-Sprecher betonte auf NRZ-Nachfrage, dass es dabei stets um individuelle Lösungen gehe; mit den jeweiligen Partnern vor Ort sei man dazu im Gespräch. Akuten Handlungsbedarf gebe es nicht. Der RVR unterstützt die Freizeiteinrichtungen inklusive Maximilianpark in Hamm mit 3,45 Mio Euro jährlich. „Die Zuschüsse für 2011 sind gesichert“, so Hapke. Die sinkenden Besucherzahlen führt der RVR-Sprecher u. a. auf den demografischen Wandel zu-rück: „In den Städten leben weniger Menschen, das spiegelt sich auch bei den Freizeiteinrichtungen wider.“ Die Zahl von insgesamt mehr als zwei Millionen Gästen zeige aber auch: „Der Bedarf für die Bäder ist da.“