Essen. .
Mit 2,8 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket setzt der Revierpark Nienhausen den Umbau zum Gesundheitspark fort. 200 000 Besucher im Jahr nutzen schon die Saunalandschaft „Activarium“.
Derzeit wird für 2,8 Millionen Euro umgebaut. Ab September sollen drinnen wie draußen neue Angebote für weiteres Besucherwachstum sorgen. Die Saunalandschaft „Activarium“ zieht schon jetzt rund 200 000 Besucher im Jahr an.
Die Jahre mit den Negativschlagzeilen über den Park sind noch nicht lange her. Das Veranstaltungszentrum im Forum erwies sich als teurer Flop; die Trödelmärkte auf dem benachbarten Trabrennbahn-Gelände sorgten für Parkplatznot und Müll. Schließlich stellte der Besitzer selbst den künftigen Freibadbetrieb in Frage: Der Regionalverband Ruhr (RVR), gemeinsam mit den Städten Essen und Gelsenkirchen Betreiber des Parks, dachte laut über eine Badschließung nach, weil Gutachter es als „unattraktiv“ beurteilt hatten. Öffentlich wurde der Park schon mal als „Auslaufmodell“ bezeichnet.
Inzwischen sieht sich das Team um Betriebsleiter Peter Dohle auf deutlich erfolgreicherem Kurs. Gesundheit heißt das Top-Thema, mit dem der Park neue Besucher gefunden hat und weiter finden will. Das Forum ist bereits teilweise zu einem Seminarzentrum umgebaut. Das geschlossene Restaurant wird gerade abgebrochen und zu einem Fitnesszentrum umgestaltet, in dem die bis zu 600 Rehabilitationssportler, die schon Stammgäste sind im Park, künftig noch mehr Platz finden sollen.
Essener Sportbund bietet bereits zahlreiche Kurse an
„Der Gesundheitspark ist unsere neue Dachmarke“, sagt Julia Trippler, im Park für Marketing zuständig. Das Zauberwort dabei heißt Kooperation: Der Essener Sportbund bietet im Park schon zahlreiche Kurse an. Das Seminarzentrum will das Parkteam künftig gemeinsam mit der AOK und dem Essener Institut für Ernährung bespielen. Zwischen Activarium und Forum soll ein neuer Haupteingang in das Gesundheits-Zentrum entstehen.
Für die nach dem Umzug frei werdenden Räume des Fitness-Zentrums „Actifit“ führt Dohle bereits Verhandlungen mit Wellness-Anbietern. Nebenan sollen sich Sportärzte und Physiotherapeuten mit medizinischen Angeboten ansiedeln. Die Besucher des neuen Wellness-Zentrums sollen dabei künftig auch Massage- und andere Behandlungsangebote des Activariums nutzen können, ohne dafür Eintritt zu zahlen.
In einem weiteren Schritt wollen Julia Trippler und Peter Dohle „das ursprüngliche Herz des Parks wiederbeleben“. Die Boulespieler, Basketballer und Bogenschützen haben schon eine neue Heimat im Park gefunden. Die Schachspieler und Volleyballer sollen folgen. Außerdem will Dohle auf dem 30 Hektar großen Außengelände einen „grünen Kursraum“ einrichten, in dem Gesundheitsangebote auch draußen stattfinden sollen.
Die Trendwende im Park sieht Dohle bereits geschafft, aber die Zukunftspläne reichen weiter. Mit dem Park-Mitbetreiber RVR will er Verhandlungen führen mit dem Ziel, an die Fahrrad-Trassen zwischen Essen und Gelsenkirchen den Park als Rad-Raststation anzubinden. Mit der Emschergenossenschaft ist Dohle im Gespräch über die demnächst anstehende Umgestaltung des Schwarzbaches und des Zollvereingrabens mit dem Ziel, sie als Wasserlandschaften in den Park einzubinden.
Und dann ist da noch der weiter wachsende Trendsport Nordic Walkiing. „Passt ja in unser Gesundheits-Konzept“, sagt Dohle. Sein Ziel: eine zertifizierte Strecke durch den Park mit Service-Station.