Essen/Gelsenkirchen. . Vom alten Revierpark zum neuen Gesundheitspark Nienhausen: Das neue Wellnesszentrum auf der Stadtgrenze zwischen Essen und Gelsenkirchen feierte jetzt Richtfest in Anwesenheit der Gesundheitsministerin.
Der Revierpark Nienhausen ist Geschichte, der Gesundheitspark Nienhausen hat Zukunft. So lautet das Bekenntnis der Städte Essen und Gelsenkirchen sowie des Regionalverbandes Ruhr (RVR), die am Freitagabend zur feierlichen Umbenennung des Parks einluden. Aus Düsseldorf ist Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) angereist, nennt den alten-neuen Park ein „attraktives Angebot“ für die Bewohner beider Anrainer-Städte und stellt fest: „Mehr Bewegung und Sport, das ist ein Schlüssel für ein gesundes Leben.“ Wer wollte das bestreiten.
Ohnedies herrscht Harmonie auf der mit Richtkranz und rotem Teppich geschmückten Baustelle; man will – zumindest in den offiziellen Reden – vergessen lassen, dass der Revierpark schon auf der roten Liste stand, der RVR ihn dichtmachen wollte. Mit 50 Prozent ist der RVR Hauptgesellschafter des Parks, Gelsenkirchen und Essen tragen jeweils 25 Prozent, hatten aber ein ungleich größeres Interesse, das bei ihren Bürgern populäre Angebot zu erhalten.
Weitläufiger, moderner, lichter
„Das Nöggerathbad ist weg. Wenn der Revierpark samt Freibad nun auch noch abgewickelt worden wäre, hätte im Norden der Stadt etwas gefehlt“, sagt Essens Baudezernentin Simone Raskob. Darum nennt sie das Konjunkturpaket II einen Segen, habe es doch beiden Städten ermöglicht, jeweils 1,1 Millionen Euro für den Umbau zu geben. Weitere 650.000 Euro steuerte der Park aus Eigenmitteln bei.
Das runderneuerte Ensemble ist weitläufiger, moderner, lichter und besteht aus zwei Hauptelementen: Da ist zum einen das Activarium mit elf Saunen, Solarien, dem beliebten Solebecken sowie Massage- und Wellness-Angeboten, zum anderen hat sich das Forum zum Seminarzentrum gemausert, das zudem großzügige Fitness-Räume und eine physiotherapeutische Praxis beherbergt – und einen schönen Blick auf das 30 Hektar große Parkgelände freigibt.
Das Activarium öffnet sich derweil zum Freibad und gewinnt durch den Umzug des Fitnessbereichs an Weite. Mit dem Forum soll es durch ein Zwischengebäude verbunden werden und in naher Zukunft durch einen gemeinsamen Haupteingang erreichbar sein. Während der Eingang immerhin erkennbar ist, präsentiert sich das Verbindungselement noch als Skizze aus Stein. „Das Richtfest ist der Startschuss für die letzte Bauphase“, sagt Gelsenkirchens Kulturdezernent Manfred Beck als einer der drei Park-Geschäftsführer. Gebaut werde, wie bisher auch, bei laufendem Betrieb.
Heitere Zukunft
Beck ist froh, dass man für das neue Konzept Partner gefunden hat wie den Essener Sportbund (Espo), den DJK TuS Rotthausen, aber auch die Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen und den Förderverein Brustkrebszentrum, die hier Sport-, Therapie- und Reha-Angebote machen: von Aquafitness über Nordic Walking und Wirbelsäulengymnastik bis Zumba.
Zumba kennen Sie nicht? Das ist eine Art Aerobic zu lateinamerikanischen Rhythmen – am Freitag wurde es von kleinen Mädchen in den neuen Fitness-Räumen vorgeführt. So heiter sieht die Zukunft von Nienhausen aus, mag sich auch Zuschauer Thomas Rommelspacher gedacht haben. Der Bereichsleiter Planung des Regionalverbandes Ruhr äußerte sich jedenfalls mit Wohlwollen: „Als Revierpark steht man immer gnadenlos in der Konkurrenz zu etlichen anderen in der Region, als Gesundheitspark haben wir hier nun ein Alleinstellungsmerkmal.“