Castrop-Rauxel. .
Der Frühlingsmarkt in der Altstadt wird immer attraktiver. Die Traditionsveranstaltung lockt nicht nur Castroper, sondern auch Besucher aus anderen Ruhrgebietsstädten.
Petrus scheint an Shopping wenig Spaß zu haben: Zwar bescherte der Sonnenschein am Samstag dem Frühlingsmarkt in der Altstadt regen Zulauf, am verkaufsoffenen Sonntag aber schickte der Wettergott dicke Tropfen vom Himmel, kaum dass die Geschäfte geöffnet hatten.
Besucher und Händler aber ließen sich die Laune nicht verderben. Um allerdings den frühlingshaften Charakter des Marktes zu finden, musste man schon ganz genau hingucken: Hier und dort ein paar Narzissen zur Dekoration, dazu eine Handvoll Blumen- und Pflanzenstände. „Davon hätten wir uns mehr gewünscht. Gerade auf dem Marktplatz sind kaum Stände“, sagte Sigrid Schweizer, die zusammen mit ihrem Mann extra aus dem Dortmunder Westen in die Castroper Altstadt gekommen war.
Zwar fanden die beiden Dortmunder es reizvoll, dass sich der Frühlingsmarkt auf die Gässchen in der Altstadt verteilt, hatten aber eine größere Auswahl erwartet. „Ich hab mir das eher wie einen Bauernmarkt vorgestellt“, sagte Sigrid Schweizer und fügte hinzu: „Hier finde ich nichts, was mich lockt.“ Zufrieden mit dem Angebot waren dagegen Martina und Harald Gerlach. „Es ist schön, wenn die Stadt etwas macht, um die Bürger hier zu halten“, sagte die Ober-Castroperin. Ihr Mann bestätigte das und hat zudem die Beobachtung gemacht, dass die Veranstaltung, die der Cityring traditionell im Frühjahr organisiert, über die Jahre attraktiver geworden sei. „Die Organisatoren scheinen dazuzulernen, es wird immer professioneller“, sagte Harald Gerlach.
Erst Sonne, dann Regen
Eigene Aktionen der Geschäftsleute
Musik in den Ohren von Daniel Borgerding, Vorsitzender des Cityrings Altstadt Castrop, der sich für dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben hatte, den Frühlingsmarkt individueller zu gestalten. „Die Händler haben sich alle reingehängt und eigene Aktionen auf die Beine gestellt“, freute er sich über die Beteiligung aus den Reihen der Interessengemeinschaft.
Wetter hin oder her, der Frühlingsmarkt scheint bei vielen Castropern fest verankert im Terminkalender. „Hier ist viel los und man trifft immer viele Bekannte“, sagt die Mutter der kleinen Elisabeth. Die Achtjährige steht mit strahlenden Augen am Schmuckstand von Nathalie Berger und bestaunt die bunten Perlen und farbenfrohen Steine. Und auch die Händlerin aus Herne bietet ihren Schmuck gerne in Castrop an: „Ich komme seit Jahren her und habe hier viele Stammkunden.“ Ehrensache auch für Ulla Milte, beim Frühlingsmarkt mitzumachen. Die Castroperin arbeitet beim „Palmenmann“ und hat ihren Chef davon überzeugt, in diesem Jahr erstmals exotische Pflanzen wie Zitronenbäumchen, Ananasguave und Bougainvillea anzubieten. Jetzt muss nur der Frühling wiederkommen.