Bochum. . Regen beim Frühlingsfest rund um den verkaufsoffenen Sonntag: Das war Pech für die Standbesitzer in der Innenstadt. Die Besucher kamen aber trotzdem und kauften ein - teilweise unter Plastikplanen.

Der Regen setzte schon knapp eine Stunde nach Geschäftsbeginn ein, was dem Frühlingsfest rund um den verkaufsoffenen Sonntag einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. Zur Mittagszeit war die Innenstadt noch sehr gut gefüllt. Die Menschen flanierten durch die Fußgängerzone, wo ihnen eine beachtliche Unterhaltungsfülle geboten wurde. Der Startschuss zum Open-Air-Programm fiel auf dem Husemannplatz zwischen den Zelten der Wohnungsbörse.

Alle Bochumer Wohnungsunternehmen informierten über „Leben in Bochum“, Polizei, Mieterverein, USB und Bogestra, Sozial- und Wohnungsamt waren beteiligt. Die Cheerleader der KSC-Ice Stars aus Wattenscheid waren rasch umringt und ernteten für ihre teils akrobatischen Einlagen viel Applaus. Die Mädels sind zwischen fünf und elf Jahre alt, wobei sogar die ganz Kleinen bereits erstaunliche Sportlichkeit bewiesen.

Große Auswahl bei den Ständen

Ein paar Meter weiter auf dem Dr.-Ruer-Platz war der Frühlingsmarkt aufgebaut. Die eigentlichen Frühlingsboten bestanden nicht etwa aus blühenden Gebinden in satten Farben, sondern aus dem ersten Spargel, weiß und grün, verlockend drapiert neben sattroten Erdbeeren, die die Leute probieren durften. Blumen gab’s auch, für Balkon und Garten. Andere Stände waren gespickt mit Dekorationsartikeln, mit Schmuck, Puppen und Bastelutensilien. Wer Honig mochte, konnte aus einer Sortenvielfalt wählen, gegenüber fand der Feinschmecker seltene Speiseöle.

Voll wie selten war der Boulevard, wo die gleichnamige Interessengemeinschaft ihren ersten Büchermarkt veranstaltete. Erstaunlich viele Bochumer hatten ihre Regale durchforstet und entbehrlichen Lesestoff angeboten. „Gelesene Bücher einfach ins Altpapier werfen, das bringe ich nicht fertig. Und hier kann ich damit anderen noch eine Freude machen“, sagte eine der Hobbyverkäuferinnen.

Große Auswahl für Bücherfreunde

Die meisten Schmöker gingen für ganz kleines Geld weg, ob Romane, Lexika, Kinderbücher, Reiseführer, Geschichtsbücher oder Kunstbände. Bücherfreunde suchten an den Ständen beiderseits der Straße die passende Lektüre, ob komplette Karl-May-Sammlung, historische Werke in Sütterlinschrift oder hochwertige Bildbände. Als der Regen einsetzte, wurden hastig die Plastikplanen aus den Kartons gezerrt und über die Auslagen gebreitet.

Auf der Huestraße warben Ferienorte der niedersächsischen Nordseeküste in einem Zelt für Kurztrips. Voll war’s bei Radio 98.5 Bochum, das beim Tag der offenen Tür die Besucher durch die Redaktionsräume führte. Das Wetter sorgte dafür, dass die Besucher auch die eigentliche Veranstaltung, den verkaufsoffenen Sonntag, nutzten und in die Geschäfte strömten. Etwa 300 Läden hatten sich diesmal am Sonntagsverkauf beteiligt.