Gelsenkirchen-Buer. Der Rat befasste sich am Donnerstag mit den Schäden an der Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen-Buer. Die Ursache für den Straßenriss ist weiterhin unklar, bei Bohrungen wurden weitere Hohlräume entdeckt. Die Sanierung wird wohl aufwendig werden.

Vor dem Rathaus und vor dem Polizeipräsidium ist auf Halbmast geflaggt. Damit wird den furchtbaren Ereignissen in Japan Rechnung getragen. Auch der Rat begann seine Sitzung am Donnerstag mit einer Gedenkminute sowie einer eindringlichen wie nachdenklich stimmenden Ansprache von Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD).

Schockstarre wegen Katastrophe in Japan

Von Schockstarre, Entsetzen und einem Gefühl der Unwirklichkeit sprach der OB, wenn er die schrecklichen Meldungen aus Japan höre. Es falle ihm schwer, zur Tagesordnung überzugehen. „Denn was da gerade an vorher Unvorstellbarem geschieht, das relativiert vieles im eigenen Alltag.“

War das angesichts der Katastrophe in Fernost ein angemessener Sitzungseinstieg aus Sicht aller Fraktionen, ging ein Antrag von Monika Gärtner-Engel (AUF) vielen aber dann doch zu weit. Sie wollte eine Diskussion und Resolution des Rates zur notwendigen Kehrtwende in der Atompolitik initiieren – und blieb damit allein, „weil Kommunalpolitik nicht die richtige Ebene ist, um so etwas zu diskutieren“, wie Dr. Klaus Haertel (SPD) anmerkte.

Betrachtung des Schadens auf und unter der Kurt-Schumacher-Straße in Buer

Die richtige politische Ebene aber ist der Rat sicherlich, wenn es um die Betrachtung des Schadens auf und unter der Kurt-Schumacher-Straße in Buer geht.

Stadtdirektor Michael von der Mühlen berichtete dem Gremium vom augenblicklichen Stand der Untersuchungen, die noch nicht viel Erhellendes ergeben haben. „Es gibt kein Ergebnis zur Ursachenforschung, woher der Riss stammt, der durch die Straße geht und bis zu den privaten Wohngebäuden reicht“, teilte er mit.

Damit nicht genug. Die durchgeführten Bohrungen hätten gezeigt, dass es weitere Ausspülungen und Hohlräume in dem Gebiet geben würde. „Wir hoffen, dass wir Anfang nächster Woche mehr wissen werden“, so von der Mühlen. Klar sei zum aktuellen Zeitpunkt schon mal, dass die Gleise der Straßenbahn weggenommen werden müssen und dass auf jeden Fall der Boden verdichtet werden muss. Das alles werde wohl mit einem erheblichen Aufwand verbunden sein.

Um für alles gerüstet zu sein, hat die Stadtverwaltung zudem ein gerichtsfestes Beweissicherungsverfahren eingeleitet. Damit, sagte der Stadtdirektor den Ratsmitgliedern, wolle man einem möglichen Verursacher wirksam begegnen, um Ansprüche geltend machen zu können. „Der Verursacher aber muss noch gefunden werden. Da steht noch nichts fest“, sagte Michael von der Mühlen.